"Islamischer Kirchentag": Zeichen der Friedfertigkeit

Foto: dpa/Uli Deck
Im Juni 2015 trafen sich in der dm-Arena in Rheinstetten bei Karlsruhe (Baden-Württemberg)cirka 35.000 Muslime der Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) zu ihrem Jahrestreffen, der Jalsa Salana. .
"Islamischer Kirchentag": Zeichen der Friedfertigkeit
Zum Jahrestreffen der deutschen Ahmadiyya-Muslime vom 2. bis 4. September in der Karlsruher Messe werden Zehntausende Menschen erwartet.

Wie die Veranstalter mitteilten, wird auch das weltweite Ahmadiyya-Oberhaupt, der Kalif Hadhrat Mirza Masroor Ahmad, anwesend sein. Er wird als Stellvertreter des verheißenen Messias verehrt und lebt in London. Zum Jahrestreffen im vergangenen Jahr sind nach eigenen Angaben insgesamt 35.000 Ahmadiyya-Muslime aus verschiedenen Ländern gekommen.

In diesem Jahr wollen die Veranstalter auf ihrer "Jalsa Salana" ihrem "islamischen Kirchentag", wie sie selbst die Veranstaltung nennen, ein Zeichen gegen Extremismus und Terror setzen, sowie gelebte Integration und Friedfertigkeit im Namen des Islam demonstrieren.

Die Glaubensgemeinschaft der Ahmadiyya, zu der nach eigenen Angaben in Deutschland über 37.000 Muslime gehören, sieht sich selbst als liberale, aber wertkonservative Reformgemeinde; während der Tagung gibt es beispielsweise eine strikte Geschlechtertrennung. Die Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) wurde 1889 von Mirza Ghulam Ahmad in Indien gegründet. 1891 feierten 75 Muslime dort die erste Jalsa Salana.

Die meisten anderen Muslime lehnen die Lehren von Ghulam Ahmad als unislamisch ab. Ahmadiyya-Anhänger werden in vielen orientalischen Ländern diskriminiert oder verfolgt.

Die AMJ mit ihrer Bundeszentrale in Frankfurt/Main erhielt im April 2013 in Hessen als erste islamische Gemeinschaft den Status als Körperschaft des öffentlichen Rechts. Umstritten ist die AMJ durch Moscheebauten in Orten und Stadtteilen, in denen sie nur wenige Mitglieder hat. Dazu zählen die Khadija-Moschee in Berlin-Heinersdorf und das Moscheeprojekt in Leipzig-Gohlis.