Schlechte Infrastruktur erhöht Katastrophenrisiko

Schlechte Infrastruktur erhöht Katastrophenrisiko
Eine mangelhafte Infrastruktur erhöht Experten zufolge das Katastrophenrisiko bei extremen Naturereignissen.

Berlin (epd). Marode Verkehrswege, unsichere Stromnetze und baufällige Gebäude behinderten oft die humanitäre Hilfe aus dem Ausland, sagte der Geschäftsführer des Bündnisses "Entwicklung Hilft", Peter Mucke, bei der Vorstellung des Weltrisikoberichtes 2016 am Donnerstag in Berlin. Die Selbsthilfe der Betroffenen im Katastrophenfall werde erschwert. Auch sei es nicht immer leicht, eine gerechte Verteilung von Lebensmitteln zu gewährleisten.

Vanuatu stark bedroht

Dem größten Katastrophenrisiko unterliegt dem Bericht zufolge der Inselstaat Vanuatu im Südpazifik. Auf dem Weltrisikoindex belegt der Staat gemessen an möglichen Naturgefahren sowie der Verwundbarkeit der Gesellschaft Rang 1. Deutschland liegt auf Rang 147 von 171 untersuchten Ländern. Gesellschaftliche Umstände wie die Ernährungssituation, die medizinische Versorgung und die Regierungsführung würden zu einem großen Teil mit darüber entscheiden, ob aus einem Naturextrem eine Katastrophe wird, sagte Torsten Welle vom Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung an der Universität Stuttgart. Die Hochschule berechnete den Weltrisikoindex 2016.

Der Weltrisikobericht wird jedes Jahr vom Bündnis "Entwicklung Hilft" vorgelegt. Dazu gehören die Hilfsorganisationen "Brot für die Welt", Christoffel-Blindenmission, Kindernothilfe, Medico International, Misereor, Terre des Hommes und Welthungerhilfe zusammengeschlossen.