Generalbundesanwalt klagt mutmaßliches IS-Mitglied an

Generalbundesanwalt klagt mutmaßliches IS-Mitglied an
Ihm werden zahlreiche Verbrechen zur Last gelegt, darunter die Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung, Freiheitsberaubung und das Vorbereiten einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat.

Karlsruhe, Düsseldorf (epd). Die Bundesanwaltschaft hat gegen den 22-jährigen deutschen Staatsangehörigen Tarik S. Anklage erhoben, wie die Behörde am Donnerstag in Karlsruhe mitteilte.

Tarik S. war den Ermittlungen zufolge Ende 2013 über die Türkei nach Syrien gereist und schloss sich wenige Tage später dem "Islamischen Staat" (IS) an. Nach einer Ausbildung an Schusswaffen arbeitete er als Grenzkontrolleur. In IS-Videos wurde er zu einer bekannten Propagandafigur, einmal verspottete er dabei den Leichnam eines enthaupteten Menschen.

Wegen schwangerer Ehefrau zurückgekehrt

Auf sein Konto soll auch eine Drohbotschaft an zwei Mitarbeiter einer Versicherungsgesellschaft in Wien gehen. Bei den Grenzkontrollen setzte er einen Lastwagenfahrer für einen Tag fest, weil er in großen Mengen Zigaretten im Fahrzeug hatte. Weil seine Frau schwanger war, kehrte Tarik S. im Frühjahr dieses Jahres nach Deutschland zurück und wurde am 16. März festgenommen. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft.