Deutlich mehr Asylanträge von unbegleiteten Jugendlichen

Deutlich mehr Asylanträge von unbegleiteten Jugendlichen
Die Bearbeitung der Anträge dauert mehr als sieben Monate.

Die Zahl der erfassten Asylanträge von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen ist sprunghaft gestiegen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, wie der Sender hr-info am Samstag berichtete. Die Stellungnahme liegt dem Sender vor.

Nach Angaben des Bundesinnenministeriums sind bis Ende Juni dieses Jahres bundesweit 17.909 Asylanträge von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen registriert worden. Das sind etwa sechs Mal so viele wie im Vorjahreszeitraum. Im ersten Halbjahr 2015 stellten laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 3.024 unbegleitete Jugendliche einen Asylantrag.



Offenbar kann das Bundesamt mit der Nachfrage nicht Schritt halten. Den Angaben zufolge wurden 2016 erst 2.899 Anträge entschieden - in den meisten Fällen positiv. In 89,2 Prozent der Fälle wurde den Jugendlichen Asyl gewährt. Die Bearbeitung der Anträge dauert laut Ministerium derzeit mehr als sieben Monate, bei einzelnen Herkunftsländern wie Afghanistan sogar deutlich länger (10,6 Monate).