Bedford-Strohm: Rechtspopulisten weit entfernt von christlichen Werten

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm
Foto: epd-bild/Jürgen Blume
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm
Bedford-Strohm: Rechtspopulisten weit entfernt von christlichen Werten
Aus Sicht des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, ist es absurd, dass Rechtspopulisten oder gar Rechtsradikale das christliche Abendland verteidigen wollen.

Schließlich sei das markanteste Kriterium solcher Gruppierungen "ihre menschliche Kälte", sagte Bedford-Strohm am Dienstagabend beim Jahresempfang der Bundesjustiz in Karlsruhe. Weiter entfernt von christlichen Grundorientierungen wie Nächstenliebe und Empathie als diese Gruppierungen "kann man kaum sein", sagte der bayerische Landesbischof.

Bedford-Strohm sprach in seinem Festvortrag "Recht und Gerechtigkeit. Voraussetzungen und Zuspitzungen aus christlicher Perspektive" von der "regenerativen Kraft" christlicher Theologie für den übergreifenden Konsens der deutschen Verfassung, "beispielsweise zur Unantastbarkeit der Menschenwürde". Der liberale Rechtsstaat ist dem EKD-Ratsvorsitzenden zufolge "ungeheuer kostbar", lebendige Traditionen füllten den humanen Charakter über rechtliche Regelungen hinaus mit Leben. Es sei weise, wenn dieser "die öffentliche Rolle der religiösen und weltanschaulichen Gemeinschaften ausdrücklich bejaht, wie das in unserem Grundgesetz der Fall ist".



Der katholische Freiburger Erzbischof Stephan Burger sagte, es sei unverzichtbar, dass "die großen gesellschaftlichen Kräfte, die sich zur freiheitlichen Demokratie bekennen, beieinanderbleiben". Es sei zudem wichtig, dass sie "miteinander und mit den Organen des Staates im Gespräch sind und sich nicht auseinanderdividieren lassen". Der Bischof betonte in seiner Ansprache die Bereitschaft der Kirchen, "ihren Beitrag zum Miteinander in der demokratischen staatlichen Gemeinschaft zu leisten und die humanisierenden Ressourcen, die der Glaube bereithält, in das Leben der Gesellschaft einzubringen".