Tarifeinigung: Tageszeitungsredakteure bekommen mehr Geld

Tarifeinigung: Tageszeitungsredakteure bekommen mehr Geld
Erhöhungen in diesem und im kommenden Jahr um 1,5 und 1,6 Prozent: Verleger und Gewerkschaften haben ein Tarifergebnis für Tageszeitungsredakteure erzielt. Dieses liegt deutlich unter den ursprünglichen Forderungen der Arbeitnehmervertreter.

Berlin (epd). Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und die Gewerkschaften haben sich auf einen neuen Gehaltstarifvertrag für Redakteure an Tageszeitungen geeinigt. Dieser sieht innerhalb einer 24-monatigen Laufzeit bis zum 31. Dezember 2017 zwei Erhöhungen vor: Ab dem 1. Juni 2016 steigen die Löhne und Honorare rückwirkend um 1,5 Prozent, ab dem 1. August 2017 um weitere 1,6 Prozent, wie der BDZV, der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) und die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di am Mittwochabend in Berlin mitteilten.

"Beiden Seiten ist unter Berücksichtigung der tiefgreifenden strukturellen Umbrüche in der Branche eine tragfähige Kompromisslösung gelungen, die zur Erhaltung des Flächentarifvertrags beitragen wird", sagte BDZV-Verhandlungsführer Georg Wallraf. Die Gewerkschaft ver.di sprach von einem "vertretbaren" Abschluss: "Er gilt erstmals ohne Abstriche auch für Freie und Pauschalisten", erklärte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende und Verhandlungsführer, Frank Werneke.

Verhandlungen begannen im Februar

DJV-Verhandlungsführer Kajo Döhring sagte, mit diesem Ergebnis liege man auf der Höhe des Abschlusses, der in der Druckindustrie vereinbart wurde. "Wir konnten zudem nicht nur verhindern, dass der Norden schlechter gestellt wird - der Verband der Zeitungsverleger Norddeutschland trägt diesen Abschluss auch mit und damit hat der Flächentarif wieder mehr Gewicht."

Die Tarifverhandlungen hatten im Februar begonnen. Der DJV hatte ursprünglich 4,5 Prozent mehr Gehalt und Honorar gefordert, die dju hatte eine Erhöhung um 5 Prozent verlangt. Der BDZV hatte zum Auftakt der Verhandlungen gemahnt, die Tarifgehälter dürften nicht so ausfallen, dass Verlage etwa in strukturschwachen Gebieten ins Straucheln gerieten.

Das Tarifergebnis steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Gremien. Der Gehaltstarifvertrag gilt für rund 13.000 Tageszeitungsredakteure in Deutschland.