Studie: Ambulante Pflege kämpft mit resistenten Keimen

Studie: Ambulante Pflege kämpft mit resistenten Keimen
Mehr als die Hälfte der ambulanten Pflegedienste in Deutschland hat mit multiresistenten Keimen zu tun. Das ist das Ergebnis einer Studie der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP), die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt.

Berlin (epd). Der Untersuchung zufolge wurden bei 57 Prozent der ambulanten Pflegedienste im vergangenen Jahr Kontakte mit Problemkeimen dokumentiert. Die Studie zeigt auch, dass es in der ambulanten Pflege enorme Hygieneprobleme gibt. Aus Sicht der Pflegekräfte ist fehlendes Wissen von Angehörigen das Hauptproblem.

Umfrage: Mitarbeiter haben zu wenig Zeit

Problemkeime wie multiresistente Erreger, gegen die Antibiotika oft nicht wirken, können besonders für gesundheitlich geschwächte Menschen gefährlich werden. Über die Hälfte aller ambulanten Pflegedienste (57 Prozent) haben im vergangenen Jahr Menschen versorgt, bei denen dokumentiert war, dass sie mit einem solchen Erreger besiedelt waren, wie aus der bundesweiten Umfrage des ZQP unter 400 Leitungskräften von Pflegediensten hervorgeht. Unter den befragten Pflegedienstleitungen gibt zudem jeder Vierte (27 Prozent) an, dass die Mehrheit der Mitarbeiter Angst davor habe, sich mit einem Problemkeim zu infizieren.

Die ambulanten Pflegedienste sehen auch bei sich selbst Probleme, hygienische Standards wie die Händedesinfektion vor und nach Pflegehandlungen einzuhalten. Laut Umfrage liegt dies in den meisten Fällen daran, dass die Mitarbeiter zu wenig Zeit haben (38 Prozent) oder insgesamt zu wenig sorgfältig sind (24 Prozent). Als weitere Belastungen nannten die Befragten, nicht genügend Personal zur Verfügung zu haben (22 Prozent). Sie nannten außerdem Wissensdefizite bei den Mitarbeitern (elf Prozent).