US-Studie: Religionsfeindlichkeit in weniger Ländern

US-Studie: Religionsfeindlichkeit in weniger Ländern
Wie das Pew-Forschungszentrum in seinem am Donnerstag vorgelegten Jahresbericht berichtet, leiden Gläubige in rund einem Viertel der Länder der Welt unter starker gesellschaftlicher Anfeindung und staatlicher Diskriminierung.

Washington (epd). Im Vergleich mit 2013 seien Religionsfeindlichkeit und religiös motivierte Benachteiligung 2014 leicht zurückgegangen. Daten für 2015 und 2016 liegen bislang nicht vor.

In 45 der untersuchten 198 Länder litten Gläubige in hohem oder sehr hohem Maße unter gesellschaftlicher Ächtung und Diskriminierung, heißt es in der Studie. 2013 lag die Zahl der betroffenen Länder bei 53. 48 Regierungen behinderten Religionen in starkem oder sehr starkem Maße, 2013 waren es noch 55. Staatliche Restriktionen seien besonders ausgeprägt in China, Ägypten, Syrien, Saudi-Arabien, Usbekistan, Kasachstan, Indonesien sowie im Iran und in der Türkei. Nordkorea wurde wegen fehlender Daten nicht untersucht.

Zunahme von Antisemitismus

Die soziale Anfeindung von Minderheitsreligionen sei sehr stark in Israel, Syrien, Pakistan, Sri Lanka, Indien, Afghanistan sowie im Irak und im Jemen. Die Autoren der Studie zeigten sich besorgt über die Zunahme von Antisemitismus. In 80 Ländern seien Juden 2014 sozial angefeindet worden (zum Vergleich: 72 im Jahr 2013). Offenbar ist keine Religionsgruppe ausgenommen von gesellschaftlicher Anfeindung. In 85 Ländern hätten Christen gesellschaftliche Anfeindungen erfahren, Muslime in 81 Ländern.

In 82 Ländern habe es 2014 "religionsbezogene terroristische Aktivitäten" gegeben (2013: 73). In 60 Ländern habe dieser Terrorismus Tote und Verletzte zur Folge gehabt (2013: 51). Die meisten Vorfälle habe es in der Region Nordafrika/Naher Osten gegeben.