Ban Ki-Moon fordert Freilassung von türkischem Journalisten

Ban Ki-Moon fordert Freilassung von türkischem Journalisten
UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon hat die sofortige Freilassung des Türkei-Korrespondenten von "Reporter ohne Grenzen", Erol Önderoglu, gefordert.

Berlin (epd). Wie die Journalistenorganisation am Mittwochabend mitteilte, erklärte Ban Ki-Moon bei einem Treffen mit internationalen Vertretern von "Reportern ohne Grenzen" in New York, die Verhaftung Erol Önderoglus erfülle ihn mit tiefer Sorge. Der Journalist war am Montag zusammen mit der Vorsitzenden der türkischen Menschenrechtsstiftung, Sebnem Korur Fincanci, und dem Autor Ahmet Nesin verhaftet worden. Ihnen wird vom türkischen Staat Terror-Propaganda vorgeworfen.

Mit 31 weiteren Journalisten wurden Önderoglu, Fincanci und Nesin angeklagt, weil sie sich an einer Solidaritätsaktion für die pro-kurdische Zeitung "Özgür Gündem" beteiligt hatten. Seit dem Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai hatten Prominente symbolisch für einen Tag den Posten der Chefredaktion übernommen. Sie wollten ihre Solidarität mit der Zeitung demonstrieren, die unter immer stärkerem Druck der Behörden steht.

Verhaftungen verurteilt

Weltweit sind die Verhaftungen verurteilt worden. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz sprach von einer Verletzung der Pressefreiheit und der europäischen Werte. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini ermahnte den EU-Beitrittskandidaten Türkei, die höchsten demokratischen Standards anzustreben. Von "großer Sorge" sprach angesichts der Verhaftungen auch die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Bärbel Kofler (SPD). Sie forderte die Türkei zur Achtung der Presse- und Meinungsfreiheit auf.

Auf der jährlichen Rangliste der Pressefreiheit von "Reporter ohne Grenzen" hat sich die Türkei zuletzt auf Platz 151 von 180 Staaten verschlechtert.