Flüchtlingstragödie im Mittelmeer - bis zu 30 Tote

Flüchtlingstragödie im Mittelmeer - bis zu 30 Tote
Bei einem neuen Bootsunglück im Mittelmeer sind nach EU-Angaben vom Donnerstag möglicherweise zwischen 20 und 30 Flüchtlinge ums Leben gekommen.

Ein Kutter kenterte 35 Seemeilen vor der libyschen Küste, die EU-Mission Eunavfor Med rettete nach eigenen Angaben aus Rom 77 Menschen an der Unglücksstelle. Die gegen Schlepperkriminalität im südlichen Mittelmeer gerichtete EU-Mission veröffentlichte ein während der Rettungsaktion aus der Luft aufgenommenes Foto von dem unter der Wasseroberfläche liegenden Kutter mit rund 50 Menschen an Bord.

Rund 560 am Vortag vor der libyschen Küste gerettete Flüchtlinge brachte ein Schiff der italienischen Küstenwache unterdessen in den Hafen von Porto Empedocle bei Agrigent. Nach der Bergung von fünf Leichen an der Stelle, an der ihr Kutter gekentert war, wurden offenbar keine weiteren Todesopfer entdeckt.

Seit Januar erreichten knapp 40.000 Flüchtlinge Italien über das Mittelmeer, ebenso viele wie in den ersten fünf Monaten des vergangenen Jahres. Italien rechnet infolge der Schließung der Balkanroute und des EU-Türkei-Abkommens in diesem Jahr mit einem rapiden Anstieg des Zustroms. In den vergangenen Tagen machten sich wegen guter Wetterbedingungen von der libyschen Küste aus mehr Boote als zuvor auf den Weg nach Italien.