Lesben- und Schwulenverband fordert mehr Aufklärung für Kinder

Homosexuelle Eltern
Foto: thinkstock/iStock/czarny bez
Homosexuelle Eltern
Lesben- und Schwulenverband fordert mehr Aufklärung für Kinder
Anlässlich des Internationalen Tages gegen Homophobie am Dienstag fordert der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland eine verbesserte Aufklärungsarbeit in Kindergärten und Schulen.

"Die Schulen haben einen Bildungsauftrag. Deshalb müssen Schwule und Lesben auch in den Lehrplänen und in Schulbüchern vorkommen", sagte Verbandssprecher Markus Ulrich der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstagsausgabe). In diesem Bereich gebe es noch viel Nachholbedarf.

Auch Flüchtlinge sollten lernen, mit anderen sexuellen Orientierungen umzugehen. Sie stammten häufig aus Ländern, in denen Homosexualität als unnormal oder gar als Krankheit gesehen werde. Die Politik habe es bisher aber versäumt, ausreichend verbindliche Sprach- und Integrationskurse für die Flüchtlinge anzubieten, in denen Homosexualität thematisiert wird, sagte Ulrich.

Sorge bereitet dem Verband nach eigener Darstellung die hohe Dunkelquote bei homophoben Straftaten, die laut Einschätzung des Sprechers bei bis zu 90 Prozent liegt. Die Schuld dafür sieht er auch bei der Polizei. Bei den Beamten fehle häufig das Verständnis für das Problem, bei der Sachverhaltsaufnahme würden sie ein homophobes Tatmotiv oftmals gar nicht in Betracht ziehen: "Das ist eine Mischung aus Ignoranz, Verharmlosung und Tabuisierung. Es muss eine Sensibilisierung für derartige Delikte her."