Allianz: Christliche Flüchtlinge notfalls getrennt unterbringen

Trennwände für Flüchtlingsunterkünfte stehen im Hangar 3 des ehemaligen Flughafens Tempelhof in Berlin.
Foto: dpa/Clemens Bilan
"Wir brauchen überzeugende geeignete Maßnahmen zum Schutz christlicher Flüchtlinge", sagt Hartmut Steeb.
Allianz: Christliche Flüchtlinge notfalls getrennt unterbringen
Die Deutsche Evangelische Allianz dringt auf einen besseren Schutz christlicher Flüchtlinge.

Bedrohungen von Christen in Flüchtlingsheimen seien keine Einzelfälle, erklärte der Generalsekretär des evangelikalen Dachverbands, Hartmut Steeb, am Freitag im thüringischen Bad Blankenburg. Durch große und unübersichtliche Flüchtlingsunterkünfte könne die Unverletztlichkeit von Christen nicht gewährleistet werden. "Wir brauchen überzeugende geeignete Maßnahmen zum Schutz christlicher Flüchtlinge, gegebenenfalls eben auch die Alternative der getrennten Unterbringung von Christen", sagte Steeb.

Er stellte sich damit hinter eine am 9. Mai vorgestellte Studie zum Thema der Christenverfolgung in Flüchtlingsheimen. "Nach dieser Studie, die von dem mit uns verbundenen Verein Open Doors erarbeitet und auch gemeinsam von weiteren mit uns verbundenen Werken und Verbänden vorgestellt wurde und nach glaubwürdigen Zeugnissen von Betroffenen und Helfern ist Handeln angesagt", erklärte der Generalsekretär des theologisch konservativen christlichen Dachverbandes. Man dürfe Menschen nicht wissentlich Gefahren an Leib und Leben aussetzen. Steeb: "Opferschutz, präventiv und nach Verletzungen, muss absoluten Vorrang haben."

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Die beiden großen Kirchen hatten Anfang der Woche Vorwürfe zurückgewiesen, sie würden Drangsalierung christlicher Flüchtlinge in deutschen Asylheimen bagatellisieren. Meldungen von Christen, die sich bedrängt fühlen, "nehmen wir sehr ernst", sagte der Berliner evangelische Bischof Markus Dröge. Auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) in Hannover und die katholische Deutsche Bischofskonferenz in Bonn wiesen die Vorwürfe zurück.