Weltkirchenrat protestiert gegen Vorgehen israelischer Sicherheitskräfte

Weltkirchenrat protestiert gegen Vorgehen israelischer Sicherheitskräfte
Der Weltkirchenrat erhebt schwere Vorwürfe gegen Israel und seine Sicherheitskräfte. Vertreter von Mitgliedskirchen und Mitarbeiter seien nach der Einreise auf dem Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv vergangene Woche von israelischem Sicherheitspersonal in einer aggressiven und schockierenden Weise behandelt worden, hieß es in einer Protestnote des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) am Montag in Genf.

Sicherheitskräfte hätten die Delegationsmitglieder verhört, eingeschüchtert und einige Betroffene bis zu drei Tagen unter gefängnisgleichen Bedingungen festgehalten. ÖRK-Generalsekretär Olav Fykse Tveit verlangte von Israel eine Entschuldigung für die Schikane. Derartiges inakzeptables Verhalten dürfe sich nicht wiederholen.

Die ÖRK-Delegation sei auf Einladung von Mitgliedskirchen in der vergangenen Woche in den Nahen Osten gereist, um an Beratungen über den Klimawandel und Gerechtigkeit teilzunehmen. Inzwischen hätten alle Reisenden Israel wieder verlassen. Viele Besucher, die von außerhalb in die besetzten palästinensischen Gebiete gelangen wollen, reisen über den Ben-Gurion-Flughafen dorthin.

Der ÖRK mit knapp 350 Mitgliedskirchen setzt sich seit Jahrzehnten für eine friedliche Lösung des Konflikts zwischen Palästinensern und Israelis ein. Kritiker werfen dem ökumenischen Dachverband allerdings eine einseitig propalästinensische Haltung vor, die zuweilen antisemitische Züge annehme.