Wittenberg bekommt Denkmal "Schwerter zu Pflugscharen"

Wittenberg bekommt Denkmal "Schwerter zu Pflugscharen"
Zur Erinnerung an die pazifistische Schmiedeaktion "Schwerter zu Pflugscharen" in Wittenberg 1983 wird in der Lutherstadt ein Denkmal errichtet.

Dazu entsteht bis März 2017 im Lutherhof eine frei stehende Skulptur in zeitgenössischer Formensprache, teilte die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt am Donnerstag mit. Der Entwurf stamme von dem Künstler Michael Krenz aus Halle, der sich in einem Kunstwettbewerb als Sieger durchgesetzt habe.

Die Skulptur wird laut Stiftung aus einer Stahlplatte bestehen, in die 27 Formen gestanzt sind. Sie würden auf den ersten Blick wie dekorative Elemente wirken. Bei genauer Betrachtung seien die Formen aber als Umrisse von Werkzeugen und Ausrüstungsgegenständen einer Schmiede erkennbar. Auch ein maßstabgetreues Schwert sei zu sehen.



Der Wettbewerb wurde von der Stiftung zusammen mit der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle ausgelobt. Der Wettbewerb und die Schaffung des Denkmals werden vom Lions Club Wittenberg und weiteren Lions Clubs aus ganz Deutschland finanziert.

Bei einem Evangelischen Kirchentag war auf dem Lutherhof am 24. September 1983 ein Schwert zu einer Pflugschar umgeschmiedet worden. Die Initiative dazu ging von dem Wittenberger Pfarrer Friedrich Schorlemmer aus. Die kirchlichen Friedensdekaden in der DDR hatten bereits seit ihrem Beginn 1980 unter der Losung der biblischen Verheißung "Schwerter zu Pflugscharen" gestanden. In der Folgezeit war das Sinnbild auch Grund für scharfe Auseinandersetzungen mit dem DDR-Regime.