Stiftung Weltbevölkerung: Bessere Gesundheitssysteme nötig

Stiftung Weltbevölkerung: Bessere Gesundheitssysteme nötig
Die Stiftung Weltbevölkerung hat anlässlich des Weltgesundheitstages am 7. April eine bessere medizinische Versorgung von Menschen in armen Ländern gefordert.

Die Stiftung wies in einer am Mittwoch in Hannover veröffentlichten Erklärung darauf hin, dass in Entwicklungsländern jedes Jahr rund 1,2 Millionen Menschen allein an Diabetes sterben. Das entspreche etwa 80 Prozent aller Diabetes-Todesopfer weltweit.

Die hohe Zahl werfe ein Schlaglicht auf ein zentrales Problem der Entwicklungsfinanzierung: "Es wird zu wenig in die Gesundheitssysteme armer Länder investiert", sagte Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. Von der mangelnden Versorgung seien mehr als eine Milliarde Menschen betroffen, die an armutsbedingten Krankheiten leiden. Es müsse allen Menschen möglich sein, bezahlbare und wirksame Gesundheitsdienste in Anspruch zu nehmen, forderte Bähr. "Der Weltgesundheitstag sollte ein Weckruf sein, hier endlich zu handeln." Der Tag ist in diesem Jahr dem Thema Diabetes gewidmet.

Die Kindernothilfe nahm den Weltgesundheitstag zum Anlass, Test- und Behandlungsmöglichkeiten für alle 2,6 Millionen von HIV betroffenen Kinder weltweit zu fordern. "Nachdem im vergangenen Jahr endlich kindgerechte HIV-Medikamente entwickelt wurden, müssen diese jetzt auch tatsächlich allen Kindern zugänglich gemacht werden", erklärte die Vorsitzende des christlichen Hilfswerks, Katrin Weidemann, am Mittwoch in Duisburg. "Wir dürfen nicht akzeptieren, dass den Kindern ausgerechnet in den am meisten von Aids betroffenen Ländern die lebensnotwendige Hilfe vorenthalten wird."

Im Kampf gegen Krankheiten wie Aids, Malaria und Tuberkulose müsse auch Deutschland mehr Geld beisteuern, forderte Weidemann. Die Bundesregierung müsse ihren internationalen Verpflichtungen nachkommen und ihren Beitrag für den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Malaria, Tuberkulose und Aids im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung Deutschlands auf 400 Millionen Euro verdoppeln.