Erzbistum Berlin erfasste bislang 49 Missbrauchsvorwürfe

Erzbistum Berlin erfasste bislang 49 Missbrauchsvorwürfe
Das katholische Erzbistum Berlin hat bis Ende 2015 rund 80.000 Euro an Opfer sexuellen Missbrauchs durch Priester und andere kirchliche Mitarbeiter gezahlt. Insgesamt seien inzwischen 49 Meldungen über Missbrauch und sexuelle Übergriffe auf Minderjährige oder erwachsene Schutzbefohlene erfasst worden, darunter acht im vergangenen Jahr neu erhobene Vorwürfe, teilte das Erzbistum am Donnerstag in Berlin mit.

Die Vorwürfe reichten zum Teil bis in das Jahr 1947 zurück, einige der Beschuldigten seien bereits gestorben.

Verdachtsfälle sexuellen Missbrauchs im Erzbistum Berlin werden den Angaben zufolge seit 2002 systematisch erfasst. Im aktuellen Zwischenbericht seien erstmals auch Vorwürfe sexueller Übergriffe mitgezählt worden, hieß es. Derzeit liefen dazu zwei staatliche und kirchliche Ermittlungsverfahren, darunter ein 2015 neu aufgenommenes Verfahren. Im Vorjahr wurden den Angaben zufolge fünf Ermittlungsverfahren geführt. Vier davon seien inzwischen abgeschlossen.

Nicht erfasst: Verdachtsfälle bei Orden

Insgesamt seien bislang 19 Anträge auf Leistungen in Anerkennung des Leids, das Opfern sexuellen Missbrauchs zugefügt wurde, gestellt worden, darunter zwei neue Anträge im vergangenen Jahr. Über 18 der Anträge sei bereits entschieden worden. Verdachtsfälle, die bei Orden im Bereich des Erzbistums eingegangen sind, seien in dem Zwischenbericht nicht erfasst.

Die beauftragten Ansprechpersonen für Hinweise auf sexuellen Missbrauch durch Kleriker, Ordensangehörige oder andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im kirchlichen Dienst, Rita Viernickel und Pater Josef Schulte, stünden weiterhin für Anzeigen des sexuellen Missbrauchs im Bereich des Erzbistums Berlin und für Anträge auf finanzielle Leistungen zur Verfügung.