"Welt"-Redakteur Lachmann geht gegen AfD-Politiker Pretzell vor

"Welt"-Redakteur Lachmann geht gegen AfD-Politiker Pretzell vor
Der "Welt"-Redakteur Günther Lachmann wehrt sich juristisch gegen Äußerungen des NRW-Landesvorsitzenden der rechtspopulistischen AfD, Marcus Pretzell. Dieser behauptet in einem Facebook-Eintrag, Lachmann habe sich der Partei als Berater angeboten.

Berlin (epd)Das will sich Redakteur Lachmann nicht bieten lassen. "Marcus Pretzell ist unter Fristsetzung auf Unterlassung abgemahnt", sagte ein Sprecher des Medienkonzerns Axel Springer am Donnerstag in Berlin dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Pretzell schrieb am 26. Januar auf Facebook: "Herr Lachmann wollte zwar die AfD von Frauke Petry und Jörg Meuthen beraten, aber er wollte seinen Job als Journalist bei 'Die Welt' nicht aufgeben und dort weiter verantwortlich sein für die Berichterstattung über die AfD." Als Honorar habe der Journalist 4.000 Euro monatlich verlangt, die laut Pretzell "über Umwege" bezahlt werden sollten. Die Parteiführung habe das Angebot abgelehnt. Seitdem enthalte jeder von Lachmanns Beiträgen über die AfD "herabwürdigende Bemerkungen" zur Parteivorsitzenden Petry.

Lachmann selbst äußert sich nicht

Lachmann selbst äußerte sich auf Anfrage nicht zu den Vorwürfen. Die Springer-Tochter WeltN24 unterstützt den Redakteur auf seinem juristischen Weg.

Der AfD-Politiker Pretzell erwähnt in seinem Facebook-Eintrag auch Gerüchte, wonach Lachmann auch Bernd Lucke während dessen Zeit als AfD-Parteichef wegen einer Zusammenarbeit angefragt habe. Ein Sprecher Luckes dementierte das auf epd-Anfrage.