Bayerische Landeskirche: Kirchensteuer beschert finanzielle Spielräume

Kirchensteuereinnahmen steigen bei Evangelisch-Lutherischer Kirche in Bayern
Foto: epd-bild/Christian Ohde
Kirchensteuereinnahmen steigen
Bayerische Landeskirche: Kirchensteuer beschert finanzielle Spielräume
Dank steigender Steuereinnahmen hat die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern finanzielle Spielräume. Für das nächste Jahr rechnet die drittgrößte der 20 evangelischen Landeskirchen mit rund 732 Millionen Euro an Kirchensteuern, was einem Plus von mehr 20 Millionen gegenüber 2015 entspricht, wie der landeskirchliche Finanzchef Erich Theodor Barzen am Montag bei der in Schweinfurt tagenden Landessynode erläuterte.

Der Haushalt für 2016, der dem Kirchenparlament zur Beschlussfassung vorliegt, weist 891 Millionen Euro an Einnahmen und 875 Millionen Euro an Ausgaben auf. Neben Hessen-Nassau, dem Rheinland und Württemberg gehört die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern zu den finanzstärksten Landeskirchen. Die bayerische Landeskirche hat rund 2,4 Millionen Mitglieder.

Die gute Haushaltslage ermöglicht es der Landeskirche, die Aufwendungen für Flüchtlinge deutlich zu erhöhen. In den Jahren 2015 und 2016 sollen mehr als 30 Millionen Euro in die Flüchtlingshilfe fließen. Außerdem sollen zusätzliche Sonderprojekte finanziert werden, wie etwa die Neugestaltung des Lorenzer Platzes im Herzen Nürnbergs, für die 13 Millionen Euro vorgesehen sind. Der Löwenanteil der kirchlichen Finanzen geht mit 467 Millionen Euro im nächsten Jahr in den Personalbereich. Denn die Kirche müsse zwangsläufig "personalintensiv" sein, weil Seelsorge und soziales Engagement ohne Menschen nun einmal nicht möglich ist, betonte Barzen.