EKD-Synodenpräses will Jugendliche stärker einbinden

Jugendlicher in Jeans und Turnschuhen.
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EKD-Synodenpräses will Jugendliche stärker einbinden
Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Irmgard Schwaetzer, hat sich für eine stärkere Beteiligung Jugendlicher und junger Erwachsener in Gremien der Kirche ausgesprochen. "Es ist wichtig, dass wir jungen Leuten auch das Gefühl geben, dass sie ihre Kirche mitgestalten können", sagte Schwaetzer zum Abschluss der EKD-Synode am Mittwoch in Bremen.

Die Synodenpräses erklärte, im Kirchenparlament hätten Jugenddelegierte bereits jetzt Rederecht. Es gebe aber noch weitere Möglichkeiten, beispielsweise das Recht, Anträge einzureichen. Eine entsprechende Weiterentwicklung der Geschäftsordnung solle nun diskutiert werden.

Die Ankündigung ist eine Reaktion auf die gescheiterte Kandidatur eines jungen Bewerbers für den Rat der EKD. Der Berliner Student Ingo Dachwitz (28) gab am Dienstag in Bremen nach dem achten Wahlgang auf, weil eine Zwei-Drittel-Mehrheit nicht absehbar schien. Die Jugenddelegierten zeigten sich schwer enttäuscht.



Schwaetzer sagte, sie bedauere, dass es nicht gelungen ist, einen Vertreter der jungen Generation in den 15 Mitglieder zählenden Rat zu wählen. Die Synodenpräses, die qua Amt dem Rat angehört, sprach sich dafür aus, auch in diesem Gremium Jugendliche enger einzubinden. Das sei über Kommissionen oder andere thematische Gruppen möglich.

Die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej) kommentiert die Nicht-Wahl von Ingo Dachwitz mit deutlichen Worten. Die  Synode der EKD habe es im Blick auf die Jugend "erneut verpasst, ein ernsthaftes Zeichen zu setzen". Ingo Dachwitz stehe als Fachmann für Medien und politische Kommunikation für eine zeitgemäße Verkündigung des Evangeliums in der digitalen Gesellschaft. "Darauf hat die Synode mit ihrer Wahl verzichtet", so die aej.

Der Vorsitzende Bernd Wildermuth sagte:" Junge Menschen sind heute auf der Suche nach ihrem Platz in der Kirche und bieten eine wichtige Verbindung in die moderne Gesellschaft. Ohne sie geht der Kontakt zur Lebenswirklichkeit einer ganzen Generation verloren." Die EKD habe sich mit der Wahl des neuen Rates gegen neue Perspektiven entschieden, so Wildermuth. Die Synode habe zwei Jahre vor dem Reformationsjubiläum einen Rat der gewählt, der "für die Konzentration auf kirchliche Binnenperspektive steht".