Flüchtlingskrise: Metall-Arbeitgeber mahnen Regierung zum Handeln

Flüchtlingskrise: Metall-Arbeitgeber mahnen Regierung zum Handeln
Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Rainer Dulger, hat sich für ein Einwanderungsgesetz möglichst noch in dieser Legislaturperiode ausgesprochen.

"Wir müssen dringend nach außen signalisieren, wen wir suchen", sagte Dulger der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagsausgabe) mit Blick auf den Fachkräftemangel: "Das Gesetz muss klarmachen, welche Qualifikationen gesucht werden, und auch deutlich sagen, dass man niemanden gebrauchen kann, wenn der Arbeitsmarkt sich einmal schwach entwickelt. Wir wollen keine Änderung der Arbeitsgesetze bei Flüchtlingen und keine Änderung des Mindestlohnes."

Wichtig seien zudem genauere Analysen darüber, wer derzeit aus welchem Land nach Deutschland komme, erläuterte Dulger. "Da hört man unterschiedliche Versionen." Es stelle sich die Frage nach der Qualifikation und Ausbildung der Flüchtlinge. "Ich habe da Zahlen gehört, die erschreckend sind." In der sich rasant weiterentwickelnden industrialisierten Gesellschaft gebe es immer weniger einfache Tätigkeiten für Beschäftigte ohne Ausbildung.

Auch die Wirtschaft habe bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise schon viel geleistet, sagte Dulger. "Aus kleinen Betrieben gibt es aber mittlerweile kritische Stimmen, dass sie nicht mehr in der Lage sind, die Helfer weiter in der bisherigen Form freizustellen." Die Mitarbeiter kämen völlig erschöpft und müde am Arbeitsplatz an, nachdem sie am Wochenende intensiv Hilfe geleistet hätten. "Das ist ein Zustand, den wir sicherlich nicht lange durchhalten", erklärte er. Die Bundesregierung müsse für funktionierende Strukturen sorgen.