Kalifornien stimmt für ärztliche Sterbehilfe

Kalifornien stimmt für ärztliche Sterbehilfe
Der Senat von Kalifornien hat sich für die Zulassung ärztlicher Sterbehilfe ausgesprochen. Die Senatoren votierten am Freitag (Ortszeit) am Freitag mit 23 zu 14 Stimmen für ein entsprechendes Gesetz, wie die Tageszeitung "Los Angeles Times" berichtete.

Bereits am Mittwoch hatte sich der Landtag des bevölkerungsreichsten US-Staates für die Maßnahme ausgesprochen. Gouverneur Jerry Brown äußerte sich laut Medienberichten bislang noch nicht zu der Reform. Er könnte das Sterbehilfegesetz mit einem Veto zu Fall bringen.

Gegenwärtig ist Sterbehilfe in den US-Staaten Oregon, Washington, Vermont und Montana legal. Das neue kalifornische Gesetz orientiert sich an dem seit 1997 geltenden ersten US-Sterbehilfegesetz aus Oregon. Demnach dürfen Ärzte Menschen mit einer Lebenserwartung von maximal sechs Monaten todbringende Mittel verschreiben. Zwei Ärzte müssen die Entschlussfähigkeit der Patienten bescheinigen.

Der Entwurf in Kalifornien schreibt zudem vor, dass Ärzte mit den Patienten alleine sprechen müssen. Damit soll eine Einflussnahme Außenstehender verhindert werden. Das Gesetz wäre zunächst für zehn Jahre gültig, danach müsste erneut abgestimmt werden.

Von 1998 bis einschließlich 2014 haben in Oregon laut Gesundheitsministerium 859 Menschen mit verschriebenen Mitteln ihr Leben beendet. 92 Prozent der Patienten nannten Angst vor dem "Verlust ihrer Autonomie" als Motiv. 40 Prozent sorgten sich um die Belastung für Familie und Freunde, und 24 Prozent nannten Angst vor großen Schmerzen als Beweggrund.