Archäologen finden Tempelreste auf Bonner Uni-Gelände

Archäologen finden Tempelreste auf Bonner Uni-Gelände
Bei einer Lehrgrabung auf dem Campusgelände der Universität Bonn haben Archäologen Reste eines römischen Tempels gefunden.

Der etwa 6,75 Meter breite und 7,50 Meter lange sogenannte Umgangstempel wird auf die Zeit um 100 nach Christus datiert, wie die Hochschule am Donnerstag in Bonn mitteilte. Ein weiterer Tempel war den Angaben zufolge 2006 bei Bauarbeiten im Bonner Stadtgebiet gefunden worden.

Das Team aus Studenten und Wissenschaftlern fand im Lößlehm der hundertjährigen Versuchsflächen auf dem Campus zwei quadratische Fundamente aus losen, weißen und grauen Steinen. Nach der Sicherstellung und Dokumentation der Baureste und Funde sei die Grabungsfläche wieder zugeschüttet worden, sagte der Direktor des Akademischen Kunstmuseums der Universität Bonn, Frank Rumscheid. Es lohne sich aber, auf dem Campus Poppelsdorf weiter zu graben.

Welcher Gottheit der Tempel geweiht war, habe sich nicht erkennen lassen, erklärte der Archäologe. Der Tempel selber müsse aus vergänglichen Stoffen wie Holz und Lehm bestanden haben. Bei einem Umgangstempel handelte es sich um einen Raum mit einer Tür, um den vermutlich ein niedrigerer, überdachter Umgang auf Stützen verlief. Entweder habe der Tempel zu einem etwas außerhalb gelegenen Landgut (Villa rustica) oder zu einem Heiligtum mit möglicherweise weiteren Bauten gehört, sagte Rumscheid.