EKD-Ratschef: Europäer müssen bei Flüchtlingshilfe zusammenstehen

Foto: dpa/Herbert P. Oczeret
EKD-Ratschef: Europäer müssen bei Flüchtlingshilfe zusammenstehen
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, mahnt die Länder Europas zu gemeinsamer Hilfe für Flüchtlinge. Die EU-Staaten müssten in diesem Herbst und Winter solidarisch zusammenstehen und gemeinsam handeln, sagte er der "Rheinischen Post" in Düsseldorf.

 "Sonst drohen in Regionen Europas humanitäre Notsituationen, die wir im 21. Jahrhundert so nicht für möglich gehalten hätten." Die evangelische Kirche verlange seit langem eine Neuordnung der europäischen Migrationspolitik. Bedford-Strohm zeigte sich "dankbar dafür, dass die Humanität in Deutschland an erster Stelle steht". Die Kritik des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán, die Flüchtlingskrise in Europa sei lediglich ein "deutsches Problem", wies der EKD-Ratschef zurück. "Politische Schuldzuweisungen helfen den Menschen in Not jetzt nicht", sagte er. Es sei absurd, Deutschland wegen seiner humanitären Haltung in der Flüchtlingsfrage einen Vorwurf zu machen.

Der bayerische Landesbischof begrüßte die jüngsten Vorstöße für ein modernes Einwanderungsgesetz. "Ein Einwanderungsgesetz stärkt das hohe Gut des deutschen Asylrechts", sagte er dem Blatt.