Rund 600.000 Euro Spenden für Flüchtlinge in einer Woche

Rund 600.000 Euro Spenden für Flüchtlinge in einer Woche
Angesichts der zunehmenden Zahl der Flüchtlinge, die nach Europa kommen, haben Entwicklungsorganisationen einen Kurswechsel in der Politik gefordert. Da das Dublin-Abkommen zur Aufnahme der Flüchtlinge offensichtlich gescheitert sei, müssten weniger riskante Einreisewege geschaffen werden, sagte die Vorstandsvorsitzende des Kinderhilfswerks terre des hommes, Danuta Sacher, am Donnerstag in Bonn.

Das Hilfswerk gehört zu dem "Bündnis Entwicklung Hilft", das unterstützt von der ARD zu Spenden für Flüchtlinge aufruft. Seit rund einer Woche gingen 610.000 Euro ein, eine ermutigende Summe, wie die Organisationen erklärten. Die Hilfswerke unterstützen Flüchtlinge in mehr als 19 Ländern in Europa, Afrika und im Nahen Osten.

Im Libanon droht "eine ganze Generation von Kindern ohne Bildung" aufzuwachsen

Angelika Böhling von der Kindernothilfe sagte, so sei etwa der Libanon mit seinen rund zwei Millionen dort lebenden Flüchtlingen überfordert. "Dort droht die Gefahr, dass eine ganze Generation von Kindern ohne Bildung aufwächst", warnte sie.

Terre des hommes arbeitet ebenfalls im Libanon, im Nordirak und im syrisch-türkischen Grenzgebiet. Rund die Hälfte der Flüchtlinge lebe in Lagern, die nicht vom UN-Flüchtlingshilfswerk betreut würden, sagte Sacher. Auch in Deutschland müsse dem Schutz von allein eingereisten Kindern und Jugendlichen mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden, forderte sie.

Das Bündnis Entwicklung Hilft ist ein Zusammenschluss der sieben Hilfswerke "Brot für die Welt", medico international, Misereor, terre des hommes, Welthungerhilfe, Christoffel-Blindenmission und Kindernothilfe. Die Organisationen arbeiten seit 2005 zusammen.