Sächsischer Bischof Rentzing will keine neue Homosexuellen-Debatte

Sächsischer Bischof Rentzing will keine neue Homosexuellen-Debatte
Der neue sächsische evangelische Landesbischof Carsten Rentzing will seine umstrittenen Äußerungen über Homosexuelle nicht weiter kommentieren.

Rentzing sagte am Samstag im Hörfunksender MDR-Info, er habe damit kein Signal setzen wollen. "Es ist eine alte Debatte, die wir führen. Dazu bin ich befragt worden und habe ich mich so geäußert, wie schon viele Jahre zuvor auch." Rentzing hatte homosexuelle Partnerschaften als nicht gottgewollt bezeichnet. Homosexuelle Paare in Pfarrhäusern lehnt der Theologe ab.

Nach Ansicht Rentzings steht die kirchliche Sexualethik derzeit ohnehin nicht ganz oben auf der Tagesordnung. Vielmehr müsse über aktuelle Fragen wie die Flüchtlingskrise debattiert werden. "Diese Vorfälle bewegen mich, uns alle glaube ich, sehr", sagte der Landesbischof, der am Samstagnachmittag feierlich in sein Amt an der Spitze der sächsischen Kirche mit 740.000 Protestanten eingeführt wird. Zu Flüchtlingen müsse auch die Kirche Stellung beziehen. Viele Gemeinden engagierten sich bereits, etwa indem sie Pfarrhäuser zur Verfügung stellten. Das müsse verstärkt werden.

Sorgen bereitet Rentzing die Zahl der Kirchenaustritte. Der 47-Jährige gestand ein, dazu keinen Masterplan in der Tasche zu haben. Man könne jedes ausgetretene Gemeindemitglied nur einzeln zurückgewinnen. "Die Aufmerksamkeit für den Einzelnen, ganz eng an seinem Leben und ganz eng an seiner Lebenswirklichkeit, das ist eine Aufgabe, die nur von allen Christen gemeinsam gelöst werden kann. Die Suchbewegung nach einem Lebensweg ist schon da bei vielen Menschen. Auch die Frage nach Gott begegnet mir immer wieder", sagte Rentzing.