Kirchen verurteilen rechtsradikale Hetze

Flüchtlinge sitzen vor dem ehemaligen Praktiker-Baumarkt in Heidenau vor einem Peace-Zeichen, das sie aus Teelichtern geformt haben.
Foto: dpa/Oliver Killig
Flüchtlinge sitzen vor dem ehemaligen Praktiker-Baumarkt in Heidenau vor einem Peace-Zeichen, das sie aus Teelichtern geformt haben.
Kirchen verurteilen rechtsradikale Hetze
Es könne keine Rede davon sein, dass der Wohlstand des Landes durch Flüchtlinge bedroht wäre.
Die beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland haben rechtsradikale Hetze und Gewalt gegen Flüchtlinge scharf verurteilt. "Flüchtlinge haben ein Recht darauf, als Menschen in Not Hilfe und Unterstützung zu erhalten", sagte der stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Jochen Bohl, der "Rheinischen Post" in Düsseldorf.

"Wir werden uns durch Brandstifter in unserem Engagement nicht einschüchtern oder entmutigen lassen", fügte der sächsische Landesbischof angesichts der jüngsten Brandanschläge hinzu. Es könne keine Rede davon sein, dass der Wohlstand des Landes durch Flüchtlinge bedroht wäre.

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Marx, sagte mit Blick auf rechtsextreme Hetze: "Man muss deutlich machen, dass wir das nicht akzeptieren." Im Fernsehsender Phönix verlangte der Münchner Kardinal am Mittwoch eine deutliche Sprache gegen Fremdenhass und umfassende Hilfen für Flüchtlinge.

Marx: "Ich weiß nicht, wie ich mit solchen Leuten diskutieren soll."

Zugleich sprach sich Marx dafür aus, die "rechtsstaatlichen Mittel" anzuwenden. Er gehe nicht davon aus, dass radikale Kreise durch Worte und Belehrungen zu beeindrucken seien, sagte er: "Ich weiß nicht, wie ich mit solchen Leuten diskutieren soll."