Christliche Bildsprache: Kunstsammlung zeigt "The Problem of God"

Screenshot aus dem Video "Looking for Jesus" von Katarzyna Kozyra
Foto: Katarzyna Szumska, Courtesy of the Katarzyna Kozyra Foundation © Kunstsammlung NRW
Screenshot aus dem Video "Looking for Jesus" von Katarzyna Kozyra, welches ab September in der Ausstellung "The Problem of God" zu sehen sein wird.
Christliche Bildsprache: Kunstsammlung zeigt "The Problem of God"
Die Kunstsammlung NRW zeigt im Herbst anhand von Arbeiten zeitgenössischer Künstler den Einfluss der christlichen Bildsprache auf das Gedächtnis von Gesellschaft und Kunst.

Unter der Überschrift "The Problem of God" sind ab 26. September im Ständehaus K21 Arbeiten internationaler Künstler zu sehen, die auf christliche Bilder und Themen zurückgreifen, diese jedoch in neue Zusammenhänge stellen oder kritisch reflektieren, wie Kuratorin Isabelle Malz in Düsseldorf dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte.

Bis 24. Januar präsentiert das Museum Installationen, Videos, Fotos und Bilder, die in den vergangenen 25 Jahren entstanden. Vertreten ist unter anderem Pavel Büchler mit seiner titelgebenden Arbeit "The Problem of God" aus dem Jahr 2007. Die Installation mit einem theologischen Buch und einem Vergrößerungsglas auf dem Wort "invisible" verweise auf die Unsichtbarkeit Gottes beziehungsweise auf das unter Theologen diskutierte "Gottesproblem", einen Nachweis über Gottes Existenz zu erbringen, sagte Malz.

Traditionelle Formen der christlichen Kunstgeschichte

Als zentraler Bildspeicher für die in der Ausstellung präsentierten Werke soll eine Auswahl von Abbildungen dienen, die heute in der Fotografischen Sammlung des Warburg-Instituts in London verwahrt werden. Die nach Stichworten der christlichen Ikonographie kategorisierten Abbildungen von Kunstschätzen vergangener Jahrhunderte aus aller Welt sollen Hinweise auf die Formen und Symbole geben, die von den Künstlern im K21 aufgegriffen wurden.

Kreuzabnahme oder Passion seien etwa Stichworte, die Betrachtern der Bildstrecke des ukrainischen Fotografen Boris Mikhailov in den Sinn kommen könnten, erläuterte Malz. Ende der 90er Jahre ließ der Fotokünstler Obdachlose in der Ukraine Szenen arrangieren oder nachstellen, die von Armut, Mitleid und Leid sprechen und zugleich Assoziationen an traditionelle Formen der christlichen Kunstgeschichte wecken.

Die Ausstellung stellt Arbeiten zu Spiritualität oder Transzendenz Werken zu Leid, Schmerz und Fleischlichkeit gegenüber. Zu sehen sind unter anderem Werke von Robert Rauschenberg, Ad Reinhardt, James Turrell, Francis Bacon, Berlinde de Bruyckere sowie Katharina Fritsch, Katarzyna Kozira und Eija-Liisa Ahtila.