Diakonie-Präsident Lilie für Verbot der organisierten Sterbehilfe

Diakonie-Präsident Lilie für Verbot der organisierten Sterbehilfe
Der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie, hat sich für ein Verbot der organisierten, geschäftsmäßigen Sterbehilfe ausgesprochen. Lilie sagte in Berlin bei einer Buchvorstellung, weitere Verbote solle es aber nicht geben. Es müsse Freiraum bleiben, damit Patienten, Ärzte und Angehörige am Ende des Lebens eigene Entscheidungen treffen und verantworten können.

Lilie unterstützte damit den Gesetzentwurf der Abgeordnetengruppe um die SPD-Politikerin Kerstin Griese, den CDU-Abgeordneten Michael Brand, Harald Terpe von den Grünen und Kathrin Vogler von der Linksfraktion. Der Bundestag will an diesem Donnerstag über insgesamt vier fraktionsübergreifende Gesetzes-Vorschläge beraten. Sie reichen von Haftstrafen für die Beihilfe zum Suizid bis zur Erlaubnis der Arbeit von Sterbehilfevereinen unter Auflagen.

Lilie sagte, die gegenwärtige Debatte sei hilfreich und gut für eine breite gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Sterben und Tod. In erster Linie müsse es aber darum gehen, die Versorgung am Ende des Lebens in Krankenhäusern und Altenheimen zu verbessern, wo die allermeisten Menschen sterben. Dies gerate in der Debatte um die Beihilfe zum Suizid leicht aus dem Fokus. Mit Blick auf das Palliativgesetz, das im Herbst kurz vor der Neuregelung der Sterbehilfe verabschiedet werden soll, verlange Lilie, die in Aussicht gestellten Mittel zur besseren Versorgung Sterbender um 400 Millionen Euro nahezu zu verdoppeln.