Rheinischer Präses: Adoptionsrecht für Homo-Partner wird kommen

Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Partnerschaften
Foto: Getty Images/Creatas RF/Creatas
Ob nun zwei Mütter, zwei Väter oder klassisches Familienmodell, wichtig sind Zuwendung und Fürsorge.
Rheinischer Präses: Adoptionsrecht für Homo-Partner wird kommen
Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, kann sich ein Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Partnerschaften vorstellen.

In dieser Frage gehe es in erster Linie um das Wohl des Kindes, sagte er am Freitag in Düsseldorf. "Das A und O ist, dass Kinder ein Maximum an Zuwendung und Fürsorge bekommen." Bei Lesben und Schwulen, die in einer eingetragenen Partnerschaft Verantwortung füreinander übernehmen, sei dies in der Regel zu erwarten.

Rekowski verwies darauf, dass Kinder häufig in prekären Verhältnissen aufwachsen. In seiner Zeit als Pfarrer und Superintendent in Wuppertal habe er erlebt, dass es auch in klassischen Familien oder bei Alleinerziehenden "viel Elend" im Umgang mit Kindern geben könne. Der Theologe erwartet zwar lebhafte Diskussionen über die Frage, ob homosexuelle Lebenspartner gemeinsam ein Kind adoptieren dürfen. "In Etappen werden wir aber dazu kommen", sagte er.

###mehr|terms|16912###

Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch einen Gesetzentwurf von Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) beschlossen, mit dem die eingetragene Lebenspartnerschaft der Ehe weiter angeglichen wird. Am Adoptionsrecht ändert dies jedoch nichts: Schwule und lesbische Paare dürfen demnach Kinder weiterhin nicht gemeinsam und gleichzeitig adoptieren. Erlaubt ist aber seit dem vergangenen Jahr die "Sukzessivadoption". Dabei dürfen Lebenspartner ein Kind adoptieren, das der andere Partner bereits adoptiert hat.

Der Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) initierte unterdessen eine Online-Petition für die Homo-Ehe. Innerhalb von 24 Stunden sei sie von mehr als 50.000 Menschen unterzeichnet worden, erklärte der Verband am Freitag in Berlin. LSVD und das Kampagnen-Netzwerk Campact hatten die Aktion am Donnerstag gestartet. Gegen 15 Uhr am Freitag lag die Zahl der Unterstützer bereits bei 58.000.