Zeitung: Studie sieht Schwerbehinderte als Verlierer am Arbeitsmarkt

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Zeitung: Studie sieht Schwerbehinderte als Verlierer am Arbeitsmarkt
Schwerbehinderte Menschen sind einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zufolge trotz anhaltend guter Konjunktur besonders stark von Langzeitarbeitslosigkeit und staatlicher Grundsicherung betroffen.

Ihre Zahl habe sich zwischen 2008 und 2014 von 104.000 auf 112.000 im vergangenen Jahr erhöht, berichtet die "Saarbrücker Zeitung" (Mittwochsausgabe) mit Verweis auf die noch unveröffentlichte Untersuchung.

DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach forderte gezielte Fördermaßnahmen. "Wir brauchen einen Mix aus Sofortmaßnahmen, um diese abgehängte Zielgruppe zu integrieren", sagte sie der Zeitung. Zugleich sprach sie sich für ein bundesweites Budget zur Förderung von Behinderten aus, das insbesondere kleinere Jobcenter nutzen könnten.

De, Bericht zufolge trifft diese Entwicklung vor allem ältere Schwerbehinderte über 55 Jahre. In den vergangenen sechs Jahren verdreifachte sich die Zahl der Langzeiterwerbslosen in dieser Altersgruppe fast um 12.000 auf 32.000. Außerdem müssten immer mehr ältere Schwerbehinderte von Hartz IV leben, hieß es. Während 2008 nur elf Prozent auf Grundsicherung angewiesen waren, erhöhte sich der Anteil 2014 auf 16 Prozent. Dabei verfügten die Betroffenen in stärkerem Maße über eine abgeschlossene Berufsausbildung als die Langzeitarbeitslosen insgesamt. Laut DGB haben 38 Prozent aller arbeitslosen Hartz-IV-Empfänger einen Beruf erlernt. Unter den Schwerbehinderten sind es 45 Prozent.

Eine Hauptursache für die steigende Erwerbslosigkeit sieht der DGB in den Kürzungen bei der Arbeitsförderung. Laut Studie wurde 2008 jeder zweite schwerbehinderte Arbeitslose über 50 Jahre gefördert. 2013 war es nur noch jeder vierte.