EKD-Ratsvorsitzender: Kirche muss eingefahrene Denkmuster überwinden

Eingefahrene Denkmuster überwinden
Foto: Getty Images/Hemera/Boris Terekhov
EKD-Ratsvorsitzender: Kirche muss eingefahrene Denkmuster überwinden
Zum Pfingstfest hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, die Bedeutung des Heiligen Geistes für Kirche und Gesellschaft unterstrichen.

Die Lehre vom dreieinigen Gott als Einheit von Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist sei kein "theologisches Glasperlenspiel", sagte der bayerische Landesbischof in einer am Freitag in Hannover veröffentlichten Pfingstbotschaft. "Als Kirche brauchen wir einen Geist, der Scheuklappen wegfegt und eingefahrene Denkschemata durchmischt", erklärte Bedford-Strohm.

Dies gelte auch für die verschiedenen Frömmigkeitsformen in der Kirche, die lange in Schubladen gesteckt worden seien, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschland: "Hier ist etwas in Bewegung geraten. Immer mehr Christen merken, dass sie etwas voneinander lernen können." 

Auch in der Gesellschaft habe der Heilige Geist für Bewegung gesorgt, argumentierte der Ratsvorsitzende. So würden Menschen nicht mehr hinnehmen, dass Flüchtlinge beim Versuch nach Europa zu gelangen sterben. "Wir brauchen den Heiligen Geist, damit Weisheit und Liebe in die Herzen der Verantwortlichen überall in Europa, in unser aller Herzen einziehen und wir gangbare Lösungen finden, um das Sterben zu beenden", sagte Bedford-Strohm. Am Pfingstsonntag predigt der Landesbischof in der Münchner St. Matthäuskirche und am zweiten Feiertag auf dem fränkischen Hesselberg zum bayerischen Kirchentag.

Seit Ende des vierten Jahrhunderts feiern Christen 50 Tage nach Ostern das Pfingstfest. In Erinnerung an die in der biblischen Apostelgeschichte geschilderte Ausgießung des Heiligen Geistes wird Pfingsten auch als Geburtstag der Kirche und Beginn der weltweiten Mission verstanden.