Frankreichs Protestanten erlauben Homo-Segnung

Frankreichs Protestanten erlauben Homo-Segnung
Gleichgeschlechtliche Paare können sich in evangelischen Gottesdiensten in Frankreich jetzt segnen lassen. Allerdings sind Gemeinden und Pfarrer nicht dazu verpflichtet.

Nach monatelanger Diskussion hat die Synode der Église protestante unie de France (EPUdF) am Sonntag (17. Mai) auf ihrer Tagung in der südfranzösischen Stadt Sète beschlossen, dass gleichgeschlechtlichen Ehepaaren in Frankreich die Möglichkeit einer liturgischen Segnung eröffnet werden soll. In der Erklärung der Kirche heißt es allerdings auch, dass es sich dabei nicht um ein Recht der Paare handelt. Eine Homo-Segnung könne keiner Gemeinde und keinem Pastor aufgezwungen werden.

Ähnlich wie in Deutschland gibt es in Frankreich heftige Diskussionen über die Gleichberechtigung homosexueller Paare, auch in den Kirchen. So heißt es im Beschluss der Synode, zum einen wolle sie, dass sich gleichgeschlechtlich liebende Menschen in der evangelischen Kirche willkommen fühlen. Zum anderen müssten aber verschiedene Sichtweisen innerhalb des Protestantismus berücksichtigt werden.

Die Église protestante unie de France ist 2012 durch einen Zusammenschluss von Lutheranern und Reformierten auf nationaler Ebene entstanden. Sie umfasst rund 250.000 Mitglieder.

Die Eheschließung zweier Menschen egal welchen Geschlechtes ("mariage pour tous") ist in Frankreich seit Mai 2013 erlaubt.