Europäische Kirchen rufen zum Einsatz für die Freiheit auf

Europäische Kirchen rufen zum Einsatz für die Freiheit auf
Kirchenvertreter aus ganz Europa haben zum Ende des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren einen stärkeren Einsatz für die Freiheit gefordert.

"Im Schatten dieses dunklen Moments der Geschichte erneuern wir unser Engagement für einen Freiheitsbegriff, der allen zugutekommt", heißt es einer am Freitag in Rom veröffentlichten Erklärung des katholischen Rats der Europäischen Bischofskonferenzen und der Konferenz Europäischer Kirchen. Freiheit sei immer auch mit Pflichten verbunden, betonen die Kirchenvertreter.

Freiheit werde heute vielfach als "individualistische Befriedigung und Konsum ohne Bedeutung" missverstanden, heißt es in der Erklärung. Zudem wiesen die Kirchenvertreter auf die Unterdrückung von Frauen im Namen der Religion und auf die Not der Bootsflüchtlinge im Mittelmeer hin.



Zur Debatte um die Verbreitung von Mohammed-Karikaturen sagte der Präsident der Konferenz Europäischer Kirchen, Christopher Hill, bei den Beratungen der Geistlichen sei das Spannungsfeld zwischen der eigenen und der Freiheit anderer Menschen deutlich geworden. Mit Blick auf das Verhältnis von Kirche und Staat kritisierte Hill, einige Staaten begriffen sich nicht als Garanten, sondern als "Quelle aller Freiheiten".

Dem Rat der europäischen Bischofskonferenzen gehören Vertreter aus 35 Staaten an. Die Konferenz Europäischer Kirchen vereint Anglikaner, Orthodoxe und Protestanten aus ganz Europa.