Studie: Sterbende Menschen in Hospizen gut versorgt

Studie: Sterbende Menschen in Hospizen gut versorgt
In Hospizen sterbende Menschen werden einer Studie zufolge gut versorgt. Die Betreuung der Sterbenden erfolge auf einem "hohen Niveau", sagte der Gießener Organisationswissenschaftler Wolfgang George am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Hospize schnitten bei der Versorgung der Sterbenden besser ab als Pflegeheime und Krankenhäuser. "Die strukturellen Voraussetzungen sind in den Hospizen einfach besser", erklärte George. Hospize seien finanziell besser ausgestattet und verfügten über mehr Personal. "Geld hat den größten Einfluss auf die äußeren Rahmenbedingungen."

An der Studie nahm ein Drittel der 162 angefragten Hospize aus ganz Deutschland teil. Neun von zehn befragten Beschäftigten gaben an, sich immer beziehungsweise oft Zeit für die Betreuung Sterbender nehmen zu können. 85 Prozent teilten mit, dass hinreichend qualifizierte Pflegekräfte zur Verfügung stehen. Drei Viertel erklärten, dass in ihrem Haus Ärzte und Seelsorger fast immer bereitstehen. 92 Prozent berichteten über gelungene Schmerztherapien und 96 Prozent gaben an, dass eine Kontrolle der Krankheitssymptome gut gelingt. Allerdings beklagten viele eine schlechte Ausbildung: Nur zwölf Prozent sahen sich auf ihren Beruf gut vorbereitet. Viele haben sich erst nachträglich für die Betreuung Sterbender weitergebildet. 



George untersuchte bereits die Sterbesituation in Krankenhäusern und in Pflegeheimen. In Heimen stellte er im vergangenen Jahr "erhebliche Mängel" fest. In deutschen Krankenhäusern, die er im Abstand von 25 Jahren untersuchte, fand er nur leichte Verbesserungen. "Der Auftrag wäre, die Versorgung in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern zu verbessern", bilanzierte George.

Im Jahr 2013 gab es fast 900.000 Todesfälle in Deutschland. Die meisten - 48 Prozent - starben in Krankenhäusern, 39 Prozent in Pflegeheimen und nur drei Prozent in Hospizen. Die Ergebnisse der Studie sowie praktische Lösungsansätze werden auf einem Kongress "Betreuung Sterbender und Schwerstkranker" am 6. November in Gießen diskutiert.