Özoguz und Griese machen sich für religiöse Bildung stark

Özoguz und Griese machen sich für religiöse Bildung stark
Die Religions- und Kirchenbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, Kerstin Griese, hat sich der Forderung des Berliner Bischofs Markus Dröge nach einer neuen Bildungsoffensive in Sachen Religion und des interreligiösen Dialogs angeschlossen.

Sie sagte am Freitag in Berlin auf einer Tagung der SPD-Fraktion, Toleranz und Vielfalt könne nur leben, wer die eigene Religion kenne und die des anderen verstehen wolle.

Auf einer Tagung der SPD-Fraktion mit dem Titel "Wir alle sind Deutschland" über das Miteinander von Menschen verschiedener Religionen und Kulturen zeigte sich Griese besorgt, dass 60 Prozent der Bundesbürger glauben, der Islam passe nicht in die westliche Welt, während zugleich die deutschen Muslime sich mehrheitlich zur pluralistischen deutschen Demokratie bekennen.

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung Aydan Özoguz (SPD) machte sich ebenfalls für einen klaren Blick auf die gesellschaftliche Wirklichkeit stark. Deutschland brauche keine Integrationspolitik für 16 Millionen mit einer Einwanderungsgeschichte, sondern "eine integrative Politik für 81 Millionen Menschen". Die Vielfalt von Menschen und religiösen Bekenntnissen in Deutschland sei Realität: "Wir haben eine Vielfalt, die wir verstehen müssen." Dafür sei es entscheidend, in Bildung zu investieren. Beispielsweise gehe es beim Religionsunterricht nicht nur darum, ob er erteilt werde, sondern darum, dass Kinder und Erwachsene mehr voneinander erfahren. "Wir investieren kaum Anstrengungen in mehr Wissen über Religionen", sagte Özoguz.

Die SPD-Tagung auf Einladung der Religions- und Kirchenbeauftragten findet jedes Frühjahr statt. Zum ersten Mal wurde sie in Kooperation mit den Arbeitskreisen der jüdischen und der muslimischen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten organisiert.