Haltern gedenkt der Opfer in Trauergottesdienst

Haltern gedenkt der Opfer in Trauergottesdienst
In einer ökumenischen Gedenkfeier haben am Mittwoch in Haltern am See Hunderte von Trauernden Abschied von den Opfern des Flugzeugabsturzes genommen.

"Wir können einander stützen, miteinander weinen und füreinander da sein", sagte der katholische Priester Martin Ahls zu Beginn der Feier. "Verstehen können wir es nicht", fügte der Theologe in der voll besetzten St.-Sixtus-Kirche hinzu. Unter den Absturzopfern waren 16 Schüler und zwei Lehrerinnen aus Haltern.

Der evangelische Pfarrer Karl Henschel sagte: "Ich hab bisher noch nicht gewusst, dass eine Stadt trauern kann, aber jetzt erlebe ich es, in der Kirche, auf der Straße, beim Einkaufen." Nicht jeder sei direkt betroffen, aber jeder hier kenne jemanden, der betroffen sei und jeder gebe seiner Trauer und seiner Suche nach Trost eine besonderen Ausdruck. Das geschehe in der Stille, im Niederlegen von Blumen, in Gesprächen, in einer Umarmung. Mancher sei so traurig, dass er noch keinen Trost finde.

Wilde Spekulationen in den Medien und die schrecklichen Detail-Informationen verstörten viele Menschen noch zusätzlich, kritisierte der Pfarrer: "Mancher will sich nur noch die Ohren zuhalten, damit endlich Ruhe ist."

Namen wurden vorgelesen

Die Halterner Kirche war bereits vor Beginn des Gottesdienstes bis auf den letzten Platz gefüllt. Vor der Treppe zum Altar, vor einer Statue des gekreuzigten Jesus stand eine Gedenktafel mit den Namen der 16 Schülerinnen und Schüler und der beiden jungen Lehrerinnen, davor leuchtete ein Meer von roten und weißen Kerzen. Wegen des großen Andrangs wurde der Gottesdienst auch auf dem Marktplatz übertragen.

Halterns Bürgermeister Bodo Klimpel (CDU) zählte in seiner Ansprache die Namen der Absturzopfer einzeln auf. Schüler und Schülerinnen des Gymnasium lasen Zitate aus den Kondolenzbüchern vor, deren Seiten in den vergangenen Tagen unzählige Menschen mit Wünsche und Beileidsbekundungen gefüllt hatten. 

Eine zentrale Trauerfeier für die Opfer des Unglücks soll am 17. April im Kölner Dom mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Bundespräsident Joachim Gauck und NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) stattfinden. Die Maschine der Gesellschaft Germanwings war vor gut einer Woche auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen abgestürzt. Nach Erkenntnissen der Ermittler soll der Copilot die Maschine absichtlich zum Absturz gebracht haben.