Evangelischer Kirchentag will "Friedenskirchentag" werden

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Evangelischer Kirchentag will "Friedenskirchentag" werden
Das Vorbereitungsteam habe "Frieden und Flüchtlinge" zu einem Themenschwerpunkt erklärt, sagte Kirchentagspräsident Andreas Barner am Dienstag in Stuttgart bei der Vorstellung des Programmhefts. Der 35. Deutsche Evangelische Kirchentag findet vom 3.-7. Juni in Stuttgart statt.

"Wir steuern zu auf einen Kirchentag in Zeiten, die so brutal, so kriegerisch sind, wie schon lange nicht mehr", sagte Barner angesichts zahlreicher internationaler Konflikte. Zu einer Veranstaltung mit dem Titel "Die Welt ist aus den Fugen" kommen der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan, Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und der anglikanische Bischof Nick Baines. Ellen Ueberschär, Generalsekretärin des Kirchentags, nannte das Friedensthema eine "ambivalente Herausforderung". Selten sei klar, welches der richtige Weg oder die richtige Überzeugung auf dem Weg des Friedens sei. Auch das Geistliche Zentrum des Kirchentags werde sich auf die Friedensethik konzentrieren.

Zweiter Schwerpunkt wird das Thema "Wirtschaft und Werte" sein. Dort werden unter anderen der Friedensnobelpreisträger und indische Kinderrechtsaktivist, Kailash Satyarthi und Melinda Gates von der "Bill & Melinda Gates Stiftung" sprechen. Der dritte Schwerpunkt lautet "Demokratie und Daten". Der Diskussion zu Fragen des Datenschutzes wird sich Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) stellen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nimmt an einer Veranstaltung zum Thema "Digital und klug?" teil, bei der es um die Auswirkungen moderner Kommunikationsformen auf Wirtschaft und Gesellschaft gehen soll.

Das Kirchentagsprogramm umfasst mehr als 2.500 Veranstaltungen auf 620 Seiten. Der 35. Deutsche Evangelische Kirchentag findet vom 3. bis 7. Juni in Stuttgart statt. Zu dem alle zwei Jahre an wechselnden Orten veranstalteten Protestantentreffen werden über 100.000 Dauerteilnehmer erwartet. Zuletzt kamen zum Kirchentag 2013 rund 120.000 Dauerteilnehmer nach Hamburg.