Katholischer Bischof Koch: Homosexualität darf nicht als Sünde dargestellt werden

Katholischer Bischof Koch: Homosexualität darf nicht als Sünde dargestellt werden
Homosexualität darf nach Auffassung des Dresdner katholischen Bischofs Heiner Koch (60) nicht als Sünde dargestellt werden.

Das sei verletzend, sagte der Vorsitzende der Kommission Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz der "Nordwest-Zeitung" (Samstagsausgabe) aus Oldenburg. Die Kirche brauche eine andere Sprache, wenn es um Homosexuelle gehe. "Ich kenne homosexuelle Paare, die Werte wie Verlässlichkeit und Verbindlichkeit in vorbildlicher Weise leben."

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Über die Frage, ob geschiedene und wiederverheiratete Gläubige zur Eucharistie zugelassen werden können, sollte die katholische Kirche Koch zufolge nachdenken. Der Bischof ist der Meinung, dass dies bei Menschen, die "über eine tiefe Frömmigkeit verfügen" unter bestimmten Bedingungen geschehen könnte: "Zum Beispiel nach einem langen Gespräch mit dem Beichtvater." Die katholische Kirche erkennt neue Ehen von Geschiedenen nicht an. Daher sind wiederverheiratete Geschiedene von der Eucharistie ausgeschlossen.

Die katholischen Bischöfe kommen am Montag zu ihrer Frühjahrsvollversammlung in Hildesheim zusammen. Bei dem Treffen steht die Vorbereitung der vatikanischen Familiensynode im Herbst im Mittelpunkt. Neben Beratungen über strittige Themen wie den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen und Fragen der Homosexualität werden die 66 Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz bis Donnerstag auch drei Delegierte für die Synode in Rom wählen.