Advent: Warten zwischen Fasten und Feiern

Foto: Renaters /fotolia
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Advent: Warten zwischen Fasten und Feiern
Die wörtliche Bedeutung des Wortes "Advent" (vom lateinischen "adventus") ist "Ankunft". Gemeint ist damit die Ankunft, die Geburt Jesu an Weihnachten und das Kommen Gottes in die Welt. Die Adventszeit mit ihren vier Adventssonntagen vor Weihnachten ist eine Zeit freudiger Erwartung, in der die Menschen sich auf das Weihnachtsfest vorbereiten.
16.12.2013
kirche-bremen.de

Mit dem ersten Sonntag im Advent, der zwischen dem 27. November und dem 3.Dezember liegt, beginnt in den evangelischen und der katholischen Kirche das Kirchenjahr. Mit der Christnacht, dem Gottesdienst am späten Heiligen Abend, endet die Adventszeit und es wird Weihnachten. Die liturgische Farbe der Adventszeit ist Lila, als Farbe für die religiöse Besinnung.

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Verheißung von Frieden und Versöhnung

Mit der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest verbinden sich seit der Geburt Jesu bleibende Wünsche und Hoffnungen. Nach christlichem Glauben steht ein zweites, erneutes Kommen Gottes am Ende der Zeiten, und damit die Erfüllung der Verheißungen von Frieden und Versöhnung unter den Menschen, noch aus. Christen sehen diese zwar im Leben Jesu Christi, im Wandeln des Gottessohnes auf Erden, bereits aufscheinen. Auf die weltweite Erfüllung dieser Hoffnungen aber warten sie noch immer – mit jedem Advent.

In der Zeit der Alten Kirche, den ersten Jahrhunderten der Kirchengeschichte, wurde es im Laufe des 6. Jahrhunderts üblich, die Adventszeit zu feiern. Zunächst erstreckte sie sich noch auf bis zu sechs Wochen. Papst Gregor der Große († 604) legte die Adventszeit schließlich auf den Zeitraum über vier Sonntage fest. Sie galt als Zeit der Besinnung und des Fastens, ähnlich wie die Passionszeit vor dem Osterfest.

Jesus Geburt wird gefeiert als ein Zeichen der Menschenfreundlichkeit und des Friedens von Gott her, auf den Menschen hoffen. Darum galt die vierwöchige Zeit der Erwartung vor Weihnachten immer auch als eine Zeit der Buße und Reinigung, um die Herzen der Menschen für die Versöhnung und den Frieden zu öffnen. Das Adventsfasten ist seit dem 11. Jahrhundert überliefert. Später wurde es nicht mehr von allen Gläubigen gehalten, seit 1917 wird es auch vom katholischen Kirchenrecht nicht mehr verlangt. 

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Die Vorfreude schüren

Bis heute haben sich viele Gebräuche und Gewohnheiten entwickelt, die Adventszeit festlich zu gestalten. Eine relativ alte Sitte ist es, in dunklen Zeiten dieser Tage Kerzen anzuzünden und mit vier Kerzen an einem Adventskranz die Wochen vor Weihnachten zu zählen. Tag für Tag schüren Adventskalender die Vorfreude, es wird gebacken und geschmückt in Erwartung des Weihnachtsfestes. Die Geschenke, die in der Adventszeit besorgt und zum Fest verschenkt werden, gelten als Gruß des Friedens und als Liebeszeichen unter den Menschen.

In den Adventsgottesdiensten spielen biblische Texte eine Rolle, die die Vorgeschichten zur Geburt Jesu schildern, beispielsweise die Ankündigung seiner Geburt. Auch Johannes den Täufer, der als Vorläufer Jesu gilt und auf ihn hinweist, kommt in den Blick. Schließlich werden auch Geschichten über die Ankunft und Wiederkunft Gottes und die Erfüllung des Friedensreiches am Ende aller Zeiten gelesen. Viele Gemeinden gestalten besondere Gottesdienste an den Adventssonntagen mit festlicher Musik.