"Fresh expressions of church" wird verbindliches Netzwerk

"Fresh expressions of church" wird verbindliches Netzwerk
Das Netzwerk "Fresh expressions of church" in Deutschland will bis 2017 feste Strukturen aufbauen und einen Träger finden. Das wurde bei einem runden Tisch Anfang Februar in Hannover vereinbart.
13.02.2015
evangelisch.de

"Fresh expressions of church" ist bisher ein lockerer, überkonfessioneller  Zusammenschluss aus Landeskirchen, Werken und Verbänden, das seit 2012 besteht. Die Partner rufen neue lokale Angebote für Kirchenferne ins Leben und versuchen, christliche Gemeinschaft aufzubauen. In Deutschland gibt es nach Angaben des Netzwerkes bereits mehr als 40 registrierte "Fresh X"-Projekte.

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Erklärtes Ziel sei es, "die Kirche mit frischen Formen zukunftsfähig zu machen, ohne dabei bewährte und gewachsene Strukturen hinter sich zu lassen", heißt es in einer Mitteilung des Netzwerks. Neue Formen seien zum Beispiel Jugendgemeinden, Café-Kirchen oder Gemeindeinitiativen in sozialen Brennpunkten. Für die Mitarbeitenden sei die Frage leitend, "wie Kirche neu Gestalt gewinnen kann für Menschen, die bisher noch keinen Kontakt zu einer Gemeinde haben".

Bisher übernimmt das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (ejw) die geschäftsführenden Aufgaben von "Fresh expressions of church". Bis zum Jahr 2017 solle eine "geeignete Trägerschaft" gefunden werden, heißt es in der Mitteilung. Die Partner hättten sich "zu finanziellen und personellen Verpflichtungen gegenüber dem Netzwerk" bereit erklärt. Bereits jetzt arbeite ein siebenköpfiges Team deutschlandweit in unterschiedlichem Stellenumfang für die Koordination der "Fresh X"- Projekte.

"Bei Fresh X wird eine Zukunftsvision von Kirche sichtbar, die einen Neuaufbruch verbindet mit einer Wertschätzung des Bestehenden und junge Menschen wieder von Kirche träumen lässt", sagte Gottfried Heinzmann, Leiter des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg, bei dem Treffen in Hannover. "Neue Formen von Gemeinde sind eine Schlüsselherausforderung auch und gerade für etablierte Kirchen", ergänzte Netzwerkmitglied Hans-Hermann Pompe, Leiter des EKD-Zentrums Mission in der Region. In dem Netzwerk könnten "viele Partner gemeinsam für die Zukunft der Kirche Jesu in Deutschland arbeiten: Hier weht ein Geist der Erneuerung", sagte Pompe.

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Matthias Kaune, Leiter des Fachbereichs Missionarische Seelsorge beim Bischöflichen Generalvikariat Hildesheim betonte die ökumenische Zusammenarbeit: "Es ist ein Gewinn für uns, dass wir so an Neuaufbrüchen der Kirche in unserer Region beteiligt sind." Markus Weimer, Pfarrer der Evangelischen Landeskirche in Baden, Leiter von churchconvention und Gründungsmitglied des Netzwerkes berichtet: "Wo wir uns damals noch mit Vorsicht und vielleicht sogar mit Zurückhaltung begegnet sind, sind inzwischen eine große Herzlichkeit und ein gegenseitiges Vertrauen gewachsen."