Krankenkassen-Studie: Millionen Fehltage wegen Depressionen

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Krankenkassen-Studie: Millionen Fehltage wegen Depressionen
Die Zahl der Fehltage im Job wegen Depressionen ist von 2000 bis 2013 um rund 70 Prozent gestiegen.

Das geht aus einer Vergleichsstudie der Techniker Krankenkasse (TK) hervor, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde. Zugleich wurden deutlich mehr Erwerbstätigen Antidepressiva verschrieben.

Für 2013 verzeichnete die Kasse fast 4,3 Millionen Fehltage aufgrund chronischer Depressionen. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung in Deutschland entspricht dies laut "Depressionsatlas" mehr als 31 Millionen Tagen. Nach Erkältungen seien Depressionen demnach der zweithäufigste Grund für Krankschreibungen.

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Laut Studie sind besonders Mitarbeiter betroffen, die Jobs mit hohem Stress und großer psychischer Belastung ausüben. Dazu zählen Tätigkeiten im Call-Center, in der Altenpflege, in Erziehungs- oder Sicherheitsberufen. Frauen werden deutlich häufiger wegen Depressionen krankgeschrieben als Männer. Die Fehlzeiten nehmen mit dem Alter zu. Im Durchschnitt fällt ein Mitarbeiter, der aufgrund von Depressionen arbeitsunfähig ist, 64 Tage aus.

Etwa sechs Prozent aller Erwerbspersonen wurden 2013 Antidepressiva verordnet. Zudem verlief die Behandlung deutlich intensiver und mit höheren Tagesdosen als noch im Jahr 2000. Laut Studie entstanden den Arbeitgebern in Deutschland durch die Arbeitsausfälle allein 2013 Kosten von rund vier Milliarden Euro.

Die Experten verstehen unter Depression eine "verbreitete psychische Störung, die durch Traurigkeit, Interesselosigkeit, Schuldgefühle und geringes Selbstwertgefühl, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit oder Müdigkeit gekennzeichnet sein kann". Bei der Techniker Krankenkasse sind 9,2 Millionen Menschen versichert. Die Kasse geht im "Depressionsatlas" von 4,1 Millionen versicherten Erwerbspersonen aus.