Berliner Kirchensynode hat neue Präsidentin

Berliner Kirchensynode hat neue Präsidentin
Erneute Überraschung in der Haupstadt: Zum dritten Mal in wenigen Monaten hat die Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz ein Mitglied der Kirchenleitung abgewählt.

Die Parlamentarier wählten am Donnerstag in Berlin die Agrarwissenschaftlerin Sigrun Neuwerth zur neuen Präses. Die 58-jährige Referatsleiterin im Bundeslandwirtschaftsministerium setzte sich mit 55 gegen 53 Stimmen gegen den langjährigen Synodenpräsidenten Andreas Böer durch. Sie hatte ihre Kandidatur erst kurz vor der Wahl bekanntgegeben.

Im vergangenen April hatte die Synode dem Verwaltungsleiter der Kirche, Konsistorialpräsident Ulrich Seelemann, eine weitere Amtszeit verweigert. Im November ereilte Pröpstin Friederike von Kirchbach das gleiche Schicksal. Der Synode, die sich am Mittwochabend neu konstituiert hatte, gehören 114 Persönlichkeiten an. Sie vertreten rund eine Million Protestanten in Berlin, Brandenburg und Ostsachsen. Ihre Amtszeit beträgt sechs Jahre. Der 64-jährige Böer stand seit 2006 an der Spitze des Kirchenparlaments. Der CDU-Politiker ist Bürgermeister im sächsischen Reichenbach.

Sigrun Neuwerth wurde 1956 in Unna in Westfalen geboren. Sie studierte in München Agrarwissenschaften und arbeitete anschließend als Wirtschaftsjournalistin unter anderem in Brüssel und Hamburg. 1998 wechselte sie als Pressesprecherin ins Bundeslandwirtschaftsministerium. 2004 übernahm sie im Berliner Kirchenkreis Pankow und später im neuen Kirchenkreis Nordost bis 2014 das Präsesamt. Mit ihrer Lebenspartnerin ist Neuwerth seit 2012 in einer eingetragenen Partnerschaft verbunden.