Bundesregierung verstärkt Hilfe im Kampf gegen Ebola

Bundesregierung verstärkt Hilfe im Kampf gegen Ebola
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat Kritik zurückgewiesen, Deutschland tue zu wenig, um die Ebola-Epidemie in Westafrika zu bekämpfen.

"Diese kritischen Stimmen sollten auch berücksichtigen, dass wir mit Blick auf Syrien, Nordirak, die Ostukraine sowie die Flüchtlingsströme im Libanon und Jordanien mit mehreren humanitären Großkrisen gleichzeitig konfrontiert sind", schrieb der Außenminister in einem Beitrag für die Zeitung "Welt am Sonntag". Deutschland werde seine Hilfen zur Bekämpfung der Epidemie im Rahmen einer "globalen Verantwortungsgemeinschaft" ausbauen, versicherte Steinmeier.

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"Wir können die Menschen nicht alleinlassen - und wir lassen sie nicht allein!", unterstrich Steinmeier. Nur ein globales Bündnis könne im gemeinsamen Kampf gegen das Ebola-Virus das Schlimmste verhindern. "Deutschland ist Teil und Motor dieses Bündnisses", erklärte der Außenminister. Die Vereinten Nationen hatten in der Nacht zu Freitag eine Notmission für die von der Ebola-Epidemie betroffenen Staaten Westafrikas angekündigt, um die Ausbreitung der Krankheit zu stoppen. Der UN-Krisenplan wird von der Bundesregierung unterstützt.

Eine Staatssekretärsrunde hatte am Freitag in Berlin über die Umsetzung konkreter Hilfsmaßnahmen beraten. Das Auswärtige Amt teilte nach dem Treffen mit, die Bundeswehr plane gemeinsam mit der französischen Armee eine Luftbrücke in die Region. Zudem will die Bundesregierung das Deutsche Rote Kreuz finanziell und logistisch beim Aufbau eines mobilen Krankenhauses mit mehr als 200 Betten und zwei Basisgesundheitsstationen in der Region unterstützen.

Krankenstation in Region transportieren

Die Bundeswehr sei zudem bereit, eine Krankenstation für bis zu 50 Patienten in die Region zu transportieren und bei Bedarf auch beim Aufbau zu helfen, hieß es nach dem Treffen der Staatssekretäre.

Die Regierung will zudem weiteres medizinisches Hilfspersonal gewinnen und sich verstärkt an der Ausbildung medizinischen Personals vor Ort zu beteiligen. Auch könnten bei Bedarf medizinische Ausrüstung und Lebensmittel zur Verfügung gestellt werden.

Finanzielle Hilfe auf 17 Millionen Euro erhöhen

Die Bundesregierung hatte am Donnerstag bereits angekündigt, die finanzielle Hilfe im Kampf gegen Ebola um fünf auf 17 Millionen Euro zur erhöhen. Für die Luftbrücke will die Bundeswehr den Angaben zufolge zunächst zwei Transall-Maschinen bereitstellen. Zudem soll ein Lufttransportstützpunkt in Westafrika eingerichtet werden, dafür komme Dakar in Senegal infrage. Bis zu 100 Soldaten seien für den Aufbau der Luftbrücke und den Betrieb des Lufttransportstützpunkts vorgesehen, hieß es. Weitere Länder könnten sich beteiligen.

Bislang sind in den drei am stärksten betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone mehr als 2.500 Menschen an der Krankheit gestorben. Die Weltgesundheitsorganisation WHO befürchtet, dass die tatsächlichen Opferzahlen noch weit über den erfassten 5.500 Infizierten und 2.500 Toten liegen.