Venezuela: Kirche empört über Umdichtung von "Vaterunser"

dpa/Miguel Gutierrez
Der verstorbene Präsident Hugo Chávez wird von vielen Venezolanern verehrt.
Venezuela: Kirche empört über Umdichtung von "Vaterunser"
Eine Umdichtung des "Vaterunser" in Venezuela für den verstorbenen Ex-Präsidenten Hugo Chávez hat für Empörung der katholischen Kirche gesorgt.

Das "Vaterunser" sei das Gebet der Christen in aller Welt und deshalb "unantastbar", erklärte der Erzbischof von Caracas, Kardinal Jorge Urosa Savino, in einem am Mittwoch (Ortszeit) veröffentlichten Kommuniqué. Die regierenden Sozialisten hatten die Umdichtung des Gebets zuvor auf einem Parteitag vorgestellt. Darin heißt es unter anderem: "Unser Chávez, der du bist im Himmel...spende uns Licht, damit wir nicht der Versuchung des Kapitalismus erliegen....Komm zu uns, Deinem Volk, Dein Wille geschehe."

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Kardinal Urosa Savino erklärte, das "Vaterunser" sei Teil des christlichen Erbes, deshalb dürfe es nicht verändert, manipuliert oder instrumentalisiert werden. "Symbole, Gebete und religiöse Elemente der Katholiken sind zu respektieren." Es sei ja auch nicht jedermann erlaubt, die Nationalhymne zu verändern, fügte der Erzbischof hinzu.

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Der selbst ernannte Führer der bolivarischen Revolution war im März vergangenen Jahres einem Krebsleiden erlegen. Sein Nachfolger Nicolás Maduro fördert den Personenkult um den populären Ex-Präsidenten. So wurde ein Mausoleum für Chávez errichtet, in dem Maduro nach eigenen Angaben auch öfter übernachtet. Maduro hatte die Präsidentschaftswahl im April 2013 mit hauchdünnem Vorsprung vor dem Oppositionskandidaten Henrique Capriles gewonnen.