Drogenbeauftragte: E-Shishas nicht an Jugendliche verkaufen

Foto: dpa/Daniel Reinhardt
Drogenbeauftragte: E-Shishas nicht an Jugendliche verkaufen
Die Drogenbeauftragte Marlene Mortler (CSU) fordert, den Verkauf von E-Shishas an Jugendliche zu verbieten.
06.08.2014
epd
Corinna Buschow

"Wenn man frühzeitig reagiert, kann man negative Entwicklungen abwenden", sagte Mortler in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Das haben wir bei der Steueranhebung bei Alkopops gesehen", sagte sie.

###mehr-artikel###

Die aus Franken stammende Drogenbeauftragte der Bundesregierung sagte, sie befürchte, "mit den bunten Dingern in allen Geschmacksrichtungen wird frühkindliche Erziehung im negativen Sinne gemacht". Die batteriebetriebenen Wasserpfeifen im Kleinformat erinnern an die Shishas im arabischen Raum, in denen Fruchttabak geraucht wird. E-Shishas enthalten kein Nikotin und fallen daher nicht unter das Jugendschutzgesetz. Gesundheitliche Schäden durch das Inhalieren des Wasserdampfes sind noch nicht erforscht. Für ein Verkaufsverbot an Jugendliche hatte sich neben Mortler auch Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) ausgesprochen. 

Mortler bekräftigte zudem ihre Forderung nach einem Tabak-Werbeverbot auf Plakaten und im Kino. "In der Europäischen Union sind wir die letzten, die Tabak-Plakatwerbung noch erlauben - neben Bulgarien, was für mich kein Maßstab ist, da Bulgarien erst viel später in die EU gekommen ist", sagte sie. Ein Verbot auch für die nach 18 Uhr erlaubte Kinowerbung für Tabak sei überfällig.

Die Drogenbeauftragte hat den Kampf gegen Tabak und Alkohol zu ihren Hauptthemen erklärt. Schärfere Gesetze im Zusammenhang mit Alkohol wie beispielsweise eine Null-Promille-Grenze am Steuer sieht sie aber zurückhaltend. "Anders als beim Trinken gefährden Raucher auch andere in ihrer Umgebung", erklärte Mortler. Am Steuer sei jeder gut beraten, nicht vorher Alkohol getrunken zu haben.

Wichtiger im Bereich Alkohol sei ihr die Aufklärung Schwangerer. "Über 2.000 Säuglinge kommen jedes Jahr mit der Diagnose fetales Alkoholsyndrom zur Welt", sagte sie. Selbst die Aufgeklärten seien manchmal zu lax und sagten sich: "Das eine Glas schadet doch nicht." Das könne man aber nicht wissen. "Deshalb muss die Ansage sein: In der Schwangerschaft null Komma null Promille", betonte Mortler.