„Johannes, eine Taufmaschine“ provoziert zu Fragen

„Johannes, eine Taufmaschine“ provoziert zu Fragen
Das „Haus der Begegnung“ in Bonn zeigt im Jahr der Taufe und der Freiheit einen besonderen Denkanstoß: die Kunst-Installation „Johannes, eine Taufmaschine“.

„Johannes, eine Taufmaschine“, ein Objekt des Kölner Künstlers Ivo Weber, ruht auf vier hohen Stahlstangen. Auf einer rechteckigen Plattform in Augenhöhe ist eine kleine Metallschüssel platziert, die mit Wasser aus dem Fluss Jordan gefüllt ist. Bei Einwurf einer Münze setzen die ihr gegenüber angeordneten Motoren und Getriebe einen Finger aus Silikon in Bewegung.

„Der Finger taucht in das mit Wasser gefüllte Becken, hebt sich wieder, drückt sich gegen die graue Gummirolle und beträufelt die darunter stehende Person“, so beschreibt der Künstler Ivo Weber den Wirkmechanismus. Seine Installation solle Denkanstöße zur Taufe allgemein und zur Rolle des Rituals in der Religion geben, so Weber.

Auseinandersetzung mit dem Sakrament

Kann eine Maschine taufen? Was wäre, wenn man tatsächlich für die Taufe Geld bezahlen müsste? Diese und ähnliche Fragen stellten sich dem Betrachtenden spontan bei der Begegnung mit der Installation, berichten die Ausstellungsmacher. Sie rege zu einer Auseinandersetzung mit dem einzigartigen, unwiederholbaren Sakrament der Taufe an, das der Reformator Martin Luther knapp und präzise so umriss: "Die Taufe ist nicht allein schlicht Wasser, sondern sie ist das Wasser in Gottes Gebot gefasst und mit Gottes Wort verbunden."

„Mit dieser künstlerischen Provokation eröffnet sich für die Tagungsbesucher eine neue, ganz andere Möglichkeit, durch Kunst über die Bedeutung der Taufe und das persönliche Verhältnis zur Taufe ins Gespräch zu kommen“, sagt Landespfarrer Kai Steffen. Der Dozent hat „Johannes, die Taufmaschine“ in das Tagungshaus geholt, das gemeinsamer Sitz des Pädagogisch-Theologischen Instituts der Evangelischen Kirche im Rheinland und der Evangelischen Akademie im Rheinland ist.

Die Kunstinstallation "Johannes, eine Taufmaschine" ist bis Mitte Mai 2011 im Haus der Begegnung (HdB), Mandelbaumweg 2, 53177 Bonn, montags bis donnerstags von 9 Uhr bis 16.30 Uhr, freitags von 9 bis 13 Uhr zu besichtigen. Weitere Termine, auch am Wochenende, nach Absprache, Telefon 0228/9523-0. Der Eintritt ist frei. http://www.ekir.de/hdb/service/johannes-eine-taufmaschine-136.php

zum Hören: http://www.ekir.de/pep/index.php?s=file_download&id=949