Unredigiert fürs Publikum da sein

Unredigiert fürs Publikum da sein

Hunderte Otto-Normalrezipienten, Gregor Gysi, Michel Friedman - alle haben etwas zu sagen zum sogenannten Fall Augstein. Außerdem: Blogger sind so etwas Ähnliches wie Baumarktfreunde, Markus Lanz ist eine leere Plastiktüte, und das Leben von Gefängnisinsassen ist interessanter als das von Journalisten.

Der immer noch meistkommentierte Text bei Zeit Online (502 Kommentare, Stand für sämtliche folgenden Angaben: 9.30 Uhr) ist ein am Mittwochabend eingestellter, auch gedruckt erschienener Text Frank Drieschners, der Jakob Augstein dagegen verteidigt, dass ihn das Simon-Wiesenthal-Center in der „2012 Top Ten Anti-Semitic/Aniti-Israel Slurs“ platziert hat. Es überrascht kaum, dass die Diskussion darüber, ob ein Medienpromi Antisemit ist oder nicht, in Deutschland „trendet“ - um mal eine Formulierung aus einem Essay Stefan Plöchingers herauszupicken, auf den wir weiter unten in einem anderen Zusammenhang noch zurückkomen werden. Man kann das Ganze aber noch aus einem anderen Blickwinkel sehen: Die Frage, ob der Herausgeber und Chefredakteur des Freitag, Mitbesitzer des Spiegel und Kolumnist von Spiegel Online ein Antisemit ist, bewegt, gemessen an der Zahl der Kommentare, mehr Zeit-Online-Nutzer, als jene, ob der aktuelle Kanzlerkandidat der SPD „noch wählbar“ sei (393 Kommentare). Wir interpretieren das jetzt ganz dreist einfach auch mal als ein Indiz für die gesellschaftliche Relevanz des Medienbetriebs.

Die Debatte um Augsteins Platzierung auf den Negativcharts des Wiesenthal-Centers (siehe unter anderem Altpapier von Mittwoch) hat mittlerweile auch den Politikbetrieb erreicht. Hier hat - kein Wunder, würde der Politikwissenschaftler Samuel Salzborn (publikative.org) sagen - der Journalist eine sehr große Koalition hinter sich, jedenfalls sind sich Julia Klöckner (CDU) und Gregor Gysi einig. Der rein nachrichtliche Text kommt im „Meistkommentiert“-Ranking von Zeit Online derzeit immerhin noch auf Platz drei (265 Kommentare).

Mit jenen gesprochen, die für die vieldiskutierte Liste verantwortlich zeichnen, haben die Jüdische Allgemeine und tagesschau.de. Efraim Zuroff, der Direktor des Simon-Wiesenthal-Centers in Jerusalem, sagt über Augstein:

„Wie jeder Antisemit leugnet auch er, Antisemit zu sein. Niemand hat jemals behauptet, dass man Israel nicht kritisieren dürfe. Es ist die Art und Weise der Kritik, die einen Antisemiten ausmacht. Und Augstein misst beim Thema Israel mit zweierlei Maß, macht aus Tätern Opfer, klammert den Terror der Hamas vollkommen aus. Seine Äußerungen sind ganz und gar empörend, diffamierend und ekelhaft.“

tagesschau.de zitiert Abraham Cooper, den stellvertretenden Leiter des Zentrums in Los Angeles, mit einer Passage, die jenseits der Person Augstein und des Themas Antisemitismus von Belang ist:

„Bei Augstein handele es sich um einen wichtigen Spieler im deutschen Journalismus, der niemandem Rechenschaft ablegen müsse (...) und vielleicht sei das ja das Problem. Augstein müsse seine Texte niemandem vorlegen, bevor sie gedruckt werden.“

Der Sachverhalt ist leider unpräzise formuliert, denn die Zitate, die im Ranking des SWC als Negativbeispiel angeführt sind, stammen aus Texten, die nicht gedruckt wurden, sondern bei Spiegel Online erschienen sind. Und man darf durchaus davon ausgehen, dass dort  jemand die Kolumnen liest, bevor sie ins Netz gepustet werden. Die Äußerung Coopers animiert aber immerhin dazu, sich mal wieder mit der stets reizvollen Frage zu beschäftigen, ob und wie stark Redakteure eingreifen, wenn ein Text vom Inhaber bzw. einem Mitinhaber des eigenen Hauses stammt.

Stimmen verschiedener jüdischer Publizisten haben Sonja Pohlmann und der frühere Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen, Christian Böhme, für den Tagesspiegel eingeholt. Unter anderem äußert sich Michel Friedman (CDU, aber erwartungsgemäß mit einer anderen Position als die Parteifreundin Klöckner). Er versucht eine Art Synthese aus Augstein- Kritik und Augstein-Verteidigung hinzubekommen:

„Ich halte die Israel-Kritik von Jakob Augstein für überzogen, falsch und unverhältnismäßig polemisch. Aber mir machen die sichtbaren Antisemiten, die braunen Mörder, die Terroristen und die hellbraunen Nazis auf Cocktailempfängen mehr Sorgen. Wenn einer 2012 wegen antisemitischer Israelkritik aufgefallen ist, dann Günter Grass mit seinem furchtbaren Gedicht. Und der hat weitaus mehr Einfluss als Jakob Augstein. Dennoch: Weder Grass noch Augstein gehören auf so eine Liste.“

Der Text im Tagesspiegel ist instruktiv, weil Böhme (oder Pohlmann) Henryk M. Broder, den manche Augstein-Verteidiger (siehe wiederum Altpapier und Altpapier) als Quasi-Verantwortlichen für Augsteins Top-Ten-Platzierung ausgemacht haben, eine naheliegende Frage gestellt haben - nämlich die, ob er „dem Wiesenthal-Zentrum vorgeschlagen“ habe, „Augstein in die Liste aufzunehmen“?

„Nein, ich habe damit nichts zu tun. Ich stehe mit dem Zentrum in keinem Kontakt.“

Es war ja bisher ein Schwachpunkt in der Berichterstattung zu dieser Sache, dass manche Journalisten ein Eindruck erweckten, eine derart effizient arbeitende Organisation wie das Wiesenthal-Zentrum, das beispielsweise dieses Naziverbrecherfahndungs-Projekt auf die Beine gestellt hat, habe sich bei den Recherchen in Sachen Augstein darauf beschränkt, bei Broder durchzuklingeln oder ein Zitat von ihm zu googlen.

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Mit Augstein selbst hat Radio Eins gesprochen. Beim RBB-Programm war, und jetzt wird es noch ein bisschen komplizierter, Broder bisher regelmäßiger Mitarbeiter. Darauf hat er seit gestern aber keenen Bock mehr - was wiederum irgendwie mit der Augstein-Sache zu tun hat. Die Einzelheiten dazu liefert Broder selbst, natürlich bei Welt Online.

Zur Empörung über Augsteins Top-Ten-Platzierung wäre noch anzumerken, dass die Argumentation des SWC nicht neu ist. Kurz bevor das Zentrum seine Liste veröffentlichte, war in der Titanic (PDF von @pantoffelpunk) ein mittlerweile (Nachtrag, 13 Uhr) auch von der Redaktion online gestellter Text Stefan Gärtners erschienen, der Augsteins Position mit der Headline „Wer Juden hasst, bestimme ich“ zusammenfasst, bereits in der November-Ausgabe von konkret fand sich ein ähnlich ausgerichteter Beitrag Rainer Tramperts („Freitags Gebete“), der im Blog des Autors unter einer anderen Headline verfügbar ist.

Die Debatte um Augstein ist ja, neben vielem anderen, auch - das klang hier gestern im Altpapierkorb schon an - der Strang einer Auseinandersetzung zwischen Welt und FAZ (erstere kritisiert Augstein, letztere verteidigt ihn). In den anderen Fällen geht es bekanntlich um Suhrkamp und, was eher weniger bekannt ist, um ein noch gar nicht erschienenes Buch Frank Schirrmachers - siehe Alan Poseners von der Rezeption der Serie „Boardwalk Empire“ profitierender weihnachtlicher Schlag gegen eben jenen „Nucky“ Schirrmacher. Wobei sich die Debatten auch inhaltlich überschneiden, wie unter anderem dieser Leserkommentar zu einem anderen Posener-Text zeigt.

[+++] Der anregendste, wenn auch in diversen Punkten Widerspruch evozierende Zeitungskrisendebattentext dieser kurzen Woche ist in der Wochenzeitung Kontext erschienen. Für ihn spricht allemal, dass er nicht von einem Unternehmensberater stammt, sondern von einem Literaturwissenschaftler, in diesem Fall Thomas Rothschild. Der knöpft sich erst einmal einen Perlentaucher-Beitrag der langjährigen FR-Redakteurin Ina Hartwig vor, der er allem vor allem vorwirft, Ideologie als Ideologiefreiheit zu verkaufen.

In seinem weit ausholenden Text - Stichworte: Antike, Eisenbahn - kommt Rothschild irgendwann zu einer Gegenüberstellung von Bloggern und Journalisten:

„Blogs beweisen ja, dass es Laien gibt, die nicht schlechter schreiben als professionelle Kritiker, zumal eine Entprofessionalisierung unter den bestallten Journalisten längst stattgefunden hat. Der Mitarbeiter einer Zeitung, einer Rundfunkanstalt, einer Nachrichtenagentur, der die deutsche Grammatik nicht beherrscht und über die stilistischen Fähigkeiten eines Junggymnasiasten verfügt, ist eher die Regel als die Ausnahme.“

Solche Kritiken an den handwerklichen Fähigkeiten von Journalisten kursieren schon weitaus länger als es Blogs gibt, aber ungewöhnlich scheint mit die hier mitschwingende These zu sein, dass die „Laien“, also Blogger, nur deshalb auf Resonanz stoßen konnten, weil die Mediennutzer ans von pseudo-professionellen Journalisten gepflegte Laientum längst gewohnt waren. Rothschild weiter:

„Die Unternehmen werden den Nachweis führen, dass man auch ohne Profis und also ohne Gehälter und Honorare auskommen kann. Wie Heimwerker mithilfe der Baumärkte die professionellen Handwerker von einst, so werden Amateurschreiber Journalisten ersetzen, die ja schon bisher nur in Ausnahmefällen eine einschlägige Ausbildung hatten.“

Dazu hätte ich dann noch eine Nix-mit-Medien-Frage: Sind tatsächlich Heimwerker dafür verantwortlich, dass Handwerker tatsächlich in einem nennenswerten Maße arbeitslos geworden sind?

[+++] Prominenter als Rothschild ist in der Medienbranche der heute schon erwähnte Stefan Plöchinger, der in seinem Blog einen Medienzukunftsessay unter der Headline „Wie wir die Revolution für eine Evolution nutzen müssen“. Das klingt sehr nach Unternehmensberater, obwohl Plöchinger gar nicht aus dieser Branche kommt, sondern bekanntlich Chefredakteur der Online-SZ ist. Plöchinger verbreitet verhaltenen Optimismus:

„Lange haben wir gedacht, Paid Content werde in Deutschland nie funktionieren, weil irgendeine Site immer alle Inhalte kostenlos präsentieren wird. Heute glaube nicht nur ich, dass genug Leser kapieren, dass einige Sites bessere Inhalte anbieten und andere schlechtere – und dass sich diesen Lesern der Wert der besseren Sites am Ende erschließen wird. Es geht ja schon los. Die digitalen Abozahlen der SZ und des Spiegel, beides keine Tiefpreis-Produkte, machen Mut, dass manche Marken stark genug sind, um Geld zu verlangen. Das ist eine dieser Hoffnungsgeschichten, über die kaum einer berichtet, weil das Schreiben über Journalistenschwermut und angebliche Verlagsversäumnisse spannender ist.“

Und um das heute anfangs schon erwähnte Verb „trenden“ noch einmal zu zitieren:

„Fortschrittliche Kollegen scannen jeden Morgen die Lage auf Twitter und kontaktieren Politiker gleich dort, um schneller an ihre Geschichten zu kommen. Sie analysieren mit Hilfe des Netzes, welche Themen und Texte beim Publikum trenden.“

[+++] Wie (Polit-)Bloggen und vielleicht auch Qualitätsjournalismus generell in Zukunft finanziert werden könnten - darüber kann man anhand des Erfolgs Andrew Sullivans diskutieren, der seinen Blog The Dish von The Daily Beast abgekoppelt hat und für die Neuorientierung auf die Schnelle ein Startkapital von mindestens 100.000 Dollar eingesammelt hat. Keine Anzeigen und ein Bezahlmodell, das mit einer, nun ja, klassischen Paywall nichts zu tun hat - so lässt sich das Konzept grob zusammenfassen. Stefan Niggemeier äußert sich recht euphorisch, und Stefan Schulz nutzt die aktuelle Entwicklung in der FAZ zum Bloggerbashing. Er nennt Sullivan einen

„populären Autor, der seit mehr als 25 Jahren für verschiedene Zeitungen und Magazine schreibt und seit der Jahrtausendwende auch bloggt, also auch unredigiert für sein Publikum da ist“.

Diese Definition kannte ich bisher nicht. Spiegel Online und Columbia Journalism Review beschäftigen sich ebenfalls mit dem Thema, und Alexander Becker (meedia.de) findet:

„Sollte Sullivan mit The Dish erfolgreich sein, hätte er vielen frustrierten Journalisten einen großen Gefallen getan. Denn er hätte dann den Beweis erbracht, dass die Leser bereit sind, für gute Storys zu zahlen. Zudem läge ein weiteres Beispiel vor, dass der einzelne Autor immer bedeutender wird. Es könnte gut sein, dass es den Lesern schon längst wichtiger ist, den Text eines bestimmten Journalisten zu lesen, als regelmäßig immer wieder die selben Publikationen zu kaufen.“

Ob dieser „Beweis“ (Becker) dann tatsächlich „vielen frustrierten Journalisten“ hülfe, weiß natürlich kein Mensch.


ALTPAPIERKORB

+++ Sehr hübsch ist diese Gawker-Überschrift: „Journalism is not narcissm.“ Autoren von Welt oder FAZ kommen natürlich nicht vor, es geht um die unselige Mode der „first-person essays“ in den USA: „Most people who decide to base their writing careers on stories about themselves end up like bands that used their entire lifetime's worth of good material in their first album, and then sputtered uselessly when it came time for the follow-up. (...) The good news, young writers, is that your life does not have to be extraordinarily interesting, because there are billions of people in the world who do have interesting lives, and you have the privilege of telling their stories. Even the most productive journalist could not write 1% of humanity's freely available interesting stories in the course of an entire career. (...) The average inmate at your local jail probably has a far more interesting life story than (...) you or I do, no matter how many of our ex-boyfriends and girlfriends we call for comment. All of the compelling stories you could ever hope to be offered are already freely available. All you have to do is to look outside of yourself, and listen, and write them down.“

+++ Das medienökonomische Thema der Woche ist die Übernahme von Current TV duch Al-Dschasira. Da dieses Thema aber weit mehr ist als nur ein medienökonomisches - die Akquisition sei für den arabischen Sender ein „coming of age moment“, heißt es im Mediadecoder-Blog der New York Times - müsssen Schwergewichte ran, Willi Winkler in der SZ beispielsweise und Michael Wolff für den Guardian. Winkler: „Seit Mittwoch hat sich der Feind endgültig im Land festgesetzt. Der arabische Sender al-Dschasira hat (...) für einen geschätzten Kaufpreis von fünfhundert Millionen Dollar den US-Sender Current TV erworben, der in den USA nach eigenen Angaben 60 Millionen Haushalte erreicht. Die Pointe dabei: der Verkäufer heißt Al Gore, von 1993 bis 2001 Vizepräsident unter Bill Clinton und von ihm als Nachfolger designiert.“ Und Wolff meint: „US media industry hostility is not the Qatari-owned cable TV news company's biggest problem. That is dreary programming.

+++ Um die Zukunft der öffentlich-rechtlichen Medienfinanzierung geht es im Feuilleton-Aufmacher des Freitag. Leonard Novy (Institut für Medien- und Kommunikationspolitik) und Stefan Heidenreich (Uni Lüneburg) schreiben: „Es gibt gute Gründe, das Prinzip öffentlich-rechtlicher Medien zu verteidigen. Dass Märkte sich irren können, wurde in den letzten Jahren in aller Deutlichkeit vorgeführt. Das gilt auch für den Markt der Medien (...) Ein mediales Gegengewicht zu erhalten, das weder in den Händen privater Meinungsmacher liegt noch den Verkauf der Nutzerdaten zum Geschäftsmodell hat, macht durchaus Sinn. Allerdings müssten die neuen von der Allgemeinheit finanzierten Medien das Fernsehen, wie wir es kennen, weit hinter sich lassen. Teilweise in eine ähnliche Richtung geht Jens Best, der in seinem Blog ein „Ende der Betäubung“ fordert (womit vielleicht Betäubungen dieser Art gemeint sind) fordert - und sich außerdem an „die digital aktiven Zuschauer“ wendet: Wo sind die respektvollen, aber deutlichen Diskussionsvorschläge für ein alternatives Mediensystem? (...) Dass Markus Lanz eine leere Plastiktüte ist, über die sich jeden Tag mit Hashtag aufzuregen nichts bringt, hat sich ja langsam rumgesprochen. Was aber jetzt konkret zu tun ist, traut sich irgendwie keiner mal konzertiert zu eruieren. Dabei haben wir doch soviel schöne Tools, um aus Ideen und Meinungen gemeinsame Konzepte wachsen zu lassen.“

+++ Zur Lage des Genres Infografik steht von mir ein Text in der Januar-Ausgabe des journalist - inclusive eines Überblicks über herausragende Datenvisualisierungen des Jahres 2012.

+++ Der Blogger Mathias Richel fordert, Journalisten sollten Interviews, aus denen sie zitieren, auch lesen bzw. sich anhören. Hintergrund: Zwei Beispiele dafür, dass Peer Steinbrück keineswegs das gesagt hat, was ihm nachgesagt wird.

+++ Silke Burmester nimmt im Zeit-Magazin das Thema „40 Jahre Sesamstraße“ zum Anlass, an frühe Formen der Kinderfernsehkritik zu erinnern, unter anderem an einen Text des Zeit-Magazin-Autors Hayo Matthiesen von 1973: „Er formulierte den Vorwurf: ‚Die tägliche Wirklichkeit wird (...) in die Scheinwirklichkeit einer Bühnensituation aufgelöst‘“. Der Experte bemängelte damals unter anderem, es werde in der Sendung „verschwiegen“, dass „Eltern ihre Kinder blutig schlagen, zu Tode prügeln und verhungern lassen“.

+++ „Die Adlons“, der ab Sonntag zu sehenden Jahresauftakts-Mehrteiler des ZDF, sei phasenweise ein „ziemlich ansehnliches Melodra“, sinke aber „trotz zwischenzeitlicher Aufschwünge immer wieder in den Kostümserienboden zurück, in dem es wurzelt“, meint Andreas Kilb (FAZ, Seite 39). „Am Ende frisst die Ausstattung die besten Absichten der Regie."

+++ Alexander Gorkow würdigt auf der Meinungsseite der SZ den einmaligen und viel sozial-mediale Resonanz hervorrufenden Auftritt von Fabian Hinrichs im „Tatort“ vom vergangenen Sonntag: „Zwischen all den lustigen Onkels in den trüben Seriengewässern von ARD und ZDF hinterlässt nun ausgerechnet Hinrichs mit seinem brillanten Gastspiel eine derart massive Erschütterung bei den Leuten: eine Meisterleistung, nicht nur von ihm; auch von zwei hauptamtlichen TV-Kommissaren, die ihm lässig den nötigen Raum dafür ließen.“

+++ Und über die am Montag bei RTL 2 startenden Scripted-Reality-Soap „Köln 50667“ (siehe auch FAZ bzw. Altpapier von Donnerstag) schreibt heute der Kölner Stadt-Anzeiger.

Neues Altpapier gibt es wieder am Montag.
 

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